Freitag, 12. November 2010

SK-Crew - SK-Lation




Vor Kurzem fand sich an selbiger Stelle bereits das „Sweet Whiskey“-Video und nun folgt auch prompt die Rezension zum Album der Baden-Württemberger, „SK-Lation“ genannt, und stellt gleich richtig, dass in BaWü derzeit längst nicht alles aus Streiks und Protestaktionen besteht. Denn SK steht für SprücheKüche und das hier aufgebotene, fünfzehn Tracks starke, Süppchen hat ganz andere Ansprüche, als miese Stimmung unter die Menschen zu bringen. Zeit, einzutauchen in die Welt der SK-Crew und sich einen genaueren Eindruck zu verschaffen, denn: „DIE SPRÜCHEKÜCHE FEIERT AUCH OHNE DICH ABER VIEL LIEBER MIT DIR!!„

Angesichts des bereits angesprochenen Videos muss man kein Prophet sein, um die grobe Richtung des Albums herauszulesen: feierlustig, liquide und gut gelaunt. Quasi der Gegenentwurf zur sonst überwiegend ernüchternden und pessimistischen Stimmung, dem Wetter,...ihr wisst Bescheid. So bringt das Intro bereits einiges in Bewegung, was vor allem dem orientalisch angehauchten Instrumental geschuldet ist, welches ordentlich Druck macht, sowie die richtige Atmosphäre für Folgendes schafft. Eben genau das, was eigentlich Aufgabe eines Intro sein sollte; die ersten Minuten gelungen.

Im Laufe der Spielzeit gesellen sich weitere Partystücke hinzu, die in aller Regel bereits im Titel die Stoßrichtung erkenntlich machen und von den beiden MCs Sebo & MC Pohse mit Reimen versehen werden, die die große Feierei unterstützen, aber sowohl inhaltlich als auch technisch weniger für Aufsehen sorgen. Dass dies aber kein Hindernis darstellen muss, bewiesen bereits andere vor ihnen, man frage nur mal die Atzen. Simpel, aber wirkungsvoll, so könnte man das Ganze umschreiben und so ist man voll dabei, wenn es auf „Fette Schenkel“ ans Eingemachte geht.

Im Gedächtnis bleibt auch „Chill“, ein unscheinbar betiteltes Stück, das aber durch einen ungemein netten Beat überzeugt und im Zuge dessen man ein großes Kompliment an Nes aussprechen muss. Dieser produzierte sämtliche Beats und diese sind in aller Regel durch die Bank frei von Tadel und verfehlen selten bis nie ihr Ziel. Beide Daumen hoch dafür und keinesfalls das gut gefüllte Gläschen vergessen, der Pegel will schließlich gehalten werden. Was jedoch nicht bedeuten soll, die Instrumentale würden nur im angeheiterten Zustand gefallen, auch nüchtern ist man voll des Lobes.

Kommen wir also ohne große Umwege zum Fazit: Wer auf poetische Lyrics wert legt und/oder ein melancholisch düsteres Klangbild, der sollte sich anderweitig umsehen. Wer jedoch gerne auch mal die lyrische Finesse bei Seite lässt, um hemmungslos auf dem Tresen herum zu torkeln, während Sattes aus den Boxen knallt, der ist bei der SK-Crew genau richtig. Anders ausgedrückt: durchschnittliche Raps treffen auf tanzbare, hochklassige Produktionen und herausgekommen ist der inoffizielle Soundtrack für Feierwütige, der sich besonders gut in der Phase des Vorglühens macht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen