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Mittwoch, 22. Juli 2009
The Jacka - Tear Gas
Man hat es nicht immer leicht als Künstler. Hin und wieder kommt es vor, dass Alben angekündigt werden, ihr Veröffentlichungsdatum erhalten und dann einfach nicht erscheinen, aus welchen Gründen auch immer. So erging es auch The Jacka, dessen Album „Tear Gas“ mehrmals verschoben wurde und Mitte Juni dann aber endlich das Licht der Welt erblickte. Inzwischen hatten sich enorme Erwartungen angestaut, an denen ein Album eigentlich nur scheitern kann, ganz gleich wie gut es letztlich wird. Kein Grund, sich nicht mit „Tear Gas“ näher auseinanderzusetzen und die Frage zu klären: Hat sich das lange Warten gelohnt?
Zunächst gilt jedoch zu klären, um wen es sich bei The Jacka genau handelt. Aus Pittsburgh, Kalifornien, kommend, wurde er als Teil der fünfköpfigen Mob Figaz durch C-Bo entdeckt, der großes Potenzial in den damals noch zur High School gehenden Jungs sah. Um sich ganz der Musik zu widmen, schmiss Jacka die Schule daraufhin, ohne zu ahnen, dass diverse Probleme, allem voran Gefängnisaufenthalte, die Gruppe nach und nach auseinander trieben. The Jacka schlug den Soloweg ein und kann mit dem neunzehn Stücke starken „Tear Gas“ mittlerweile sein viertes Album vorweisen.
Den Anfang macht „Summer“, welches zusammen mit den unmittelbar darauf folgenden Tracks „Just A Celebrity“ und „Glamorous Lifestyle“ einen eher durchschnittlichen ersten Eindruck hinterlässt. Zwar wird die Skip-Taste nicht in Gebrauch genommen, doch alles in allem vermittelt der Beginn einen zu seichten Eindruck, bei dem auch Traxamillion an den Reglern („Glamorous Lifestyle“ mit Andre Nickatina) nichts Wesentliches zur Besserung beitragen kann.
Aufwärts geht es dann erst mit dem sehr soliden „Greatest Alive“, bei dem der kreative Wortschöpfer E-40, Michty Slick und Jynx ihren Senf dazu geben dürfen. Als hätte sich Jacka nun warm gereimt, steigt die Kurve dank des gelungenen Freeway-Feature „They Dont Know“ weiter nach oben und tröstet über den kraftlosen Anfang hinweg. „Wont Be Right“ geht ebenfalls klar und wenn Devin The Dude für „Keep Callin“ ins Boot geholt wird, darf schon mal ein Platz in der persönlichen Playlist freigemacht werden.
Es folgt ein durchaus starker Mittelteil, der namentlich aus „Callin My Name“, „Dopest Forreal“, „Whats Your Zodiac“ und „Scared Money“ besteht, wobei man letztgenanntem Track eine in meinen Ohren komplett versaute Hook zusprechen muss, auf die man getrost hätte verzichten können und die auch beim mehrmaligen Hören noch unangenehm aufzufallen weiß. Zum Ende hin wird dann auch noch das bekannte „Riders On The Storm“ von The Doors neu interpretiert mit tatkräftiger Beihilfe von Cormega. Das darauf entstandenen „Storm“ ist ein entspannt eingehender Track, der selbstverständlich keineswegs ans Original herankommt, aber dennoch den letzten Höhepunkt markiert, ehe das Album mit „All Over Me“ sein Ende findet.
Fassen wir zusammen: eine ganze Hand voll gelungener Tracks, dazwischen viel durchschnittliches Material, das weder miss- noch übermäßig gefällt. Und dann wären da noch die etlichen Features auf dem Album, die mit ihren Beiträgen zwar für Abwechslung sorgen ohne den Hausherren übermäßig zu untergraben, aber lediglich drei reine Soloauftritte bei neunzehn Akten ist für ein Soloalbum dann doch etwas mager, zumal The Jacka mit „Dopest Forreal“ beweist, dass er keineswegs auf die Mithilfe von Namen wie Planet Asia, Paul Wall und wie sie alle heißen angewiesen ist. Leicht überdurchschnittlich, würde ich mal behaupten, angesichts der langen Wartezeit aber etwas zu unspektakulär.
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