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Dienstag, 7. Juli 2009
Vintage & Theory Hazit - Lord Fire
Mit einem Debütalbum gleich eine ordentliche Messlatte zu setzen ist nicht einfach und die, die imstande sind oder vielmehr waren, sind nicht selten mit ihren Folgeveröffentlichungen baden gegangen, da diese meist nicht annähernd das Niveau des Erstlings beinhalteten, der Druck auf den einzelnen Personen vermutlich einfach zu groß war. Nun, Theory Hazit aus Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio gehört zu den wenigen Künstlern, die gleich mit ihrem Debüt haufenweise Lobeshymnen abbekamen, „Extra Credit“, so der Name der Premiere, galt nicht wenigen als eines der Highlights des Jahres 07.
Seitdem ist wieder einige Zeit vergangen und natürlich darf oder sollte man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und versuchen nachzulegen. Gesagt getan veröffentlichte Theory Hazit bereits 2008 mit „Lord Fire“ das zweite Werk, wenn auch, entgegen dem Erstling, nun wieder auf Indie-Basis, was aber ja bekanntlich nichts über die Qualität einer Platte aussagt. Im Gegenteil, man ist umso gespannter auf die 17 Tracks, die sich auf „Lord Fire“ tummeln und die allesamt von Produzent Vintage arrangiert wurden.
Dessen schnörkellose BoomBap-Produktionen, die auch mal auf Samples zurückgreifen, sind dann auch gleich der erste große Pluspunkt des Albums. Zurückgelehnt wie auf „Deep Breath“ oder „All Love“ oder stramm ins Genick gehende Stücke wie „Soph Sissy“, die musikalische Umgebung überzeugt und bietet Theory Hazit genug Raum für seine Texte, die auch dieses Mal wieder aller erste Güte sind und hier und da gar ein gesteigertes Selbstbewusstsein offenbaren – wer will es ihm angesichts der Kritiken von „Extra Credit“ verdenken.
Dass Theory Hazit dennoch immer noch auf dem Boden der Tatsachen geblieben ist, davon zeugen etwa seine nicht wenigen Gäste, unter denen auch Teile seiner Familie (u. a. Tochter und Frau)zu finden sind. Dazu gibt es Performances von seiner Crew, den Scribbling Idiots, Braille, Ohmega Watts, Sivion, Raphi, Playdough, Freddie Bruno und Klarity, die die Songs stets bereichern, ohne Hazit die Show zu stehlen.
Höhepunkte des Albums finden sich in Form von „Simplyill“, bei dem Klarity, Freddie Bruno und Sivion Reime hinzufügen, so dass 3:20 Minuten feinster Rap entstanden sind und „One Time“, bei dem Hazit ohne Gäste die Sache selbst in die Hand nimmt und einen starken Eindruck hinterlässt. Ebenfalls hörenswert ist „Angel“, für welches man sich bei Cheryl Lynns „Encore“ bediente.
Ohne groß um den heißen Brei herumzureden, das Album beinhaltet schlicht gute Musik, die dort weitermacht, wo „Extra Credit“ endete, weshalb man keinesfalls einen Bogen um „Lord Fire“ machen sollte. Lohnt sich.
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