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Samstag, 8. August 2009
U-God - Dopium
Der Wu-Tang Clan bietet Gesprächsstoff wie kaum eine andere Rap-Formation aus der Mitte der Neunziger und auch der musikalische Einfluss, den der Clan auf nachkommende Acts ausübte ist heute noch deutlich spürbar. Hits sind entstanden und Charaktere wurden geformt, die zu Stars innerhalb der Rap-Szenerie wurden und mit zeitresistenten Klassikeralben für Aufsehen sorgten. Doch nicht alle Mitglieder konnten gleich schnell gleich viel Aufmerksamkeit einheimsen. Einer derjenigen, die anfänglich etwas zurückstecken mussten war U-God, der kürzlich in Form von „Dopium“ ein neues Album auf den Markt brachte.
Dass U-God kein schlechter Mann am Mic ist, werden nicht wenige zu bestätigen wissen. Auch der Umstand, dass U-God gerade zu den Anfängen des Wu-Tang Clans etwas in die Röhre schaute ist nicht seinen mangelnden Fähigkeiten anzukreiden, sondern vielmehr der Tatsache, dass sich der aus Brooklyn stammende MC zum Entstehungszeitrum des Erstlings im Gefängnis befand und nur wenig zum Debüt des Clans beitragen konnte. Die Zeit verging jedoch und U-God konnte sich als festes Mitglied etablieren und 1999 dann auch erstmals auf Albumlänge solo umherwandeln.
Zehn Jahre später sieht die allgemeine Situation im Rap dagegen anders aus. Der Clan als solches ist nicht mehr unumstritten und auch die letzten Solowürfe der Mitglieder schwankten hinsichtlich der Qualität immer wieder stark. Kein Wunder also, dass man bei „Dopium“ mit geteilten Erwartungen herantritt. Doch aufgepasst, Lamont Hawkins, so U-Gods bürgerlicher Name, überrascht und das nicht zu knapp.
Schon der mit Hilfe von Ghostface und Scotty Wotty eingespielte Opener „Train Trussle“ gefällt durch sein schlichtes Auftreten, verzichtet auf HipPop-Elemente und erinnert an vergangene Tage, ohne in gut gemeinten, aber peinlichen Pathos zu verfallen. Richtig geschmeidig auch das wunderbare „God Is Love“ mit Cappadonna und Killah Priest, das einen nachhaltigen Eindruck ausübt und schon mal positiv vermerkt wird.
Nach Ghostface und Cappadonna folgt GZA, der für „Stomp Da Roach“ in die Booth geholt wurde. Zwar überrascht hier weder GZA als Feature noch der Track selbst, aber es muss nicht immer alles nach dem neuesten Ding klingen um zu gefallen. Das leicht hektische, mit sachtem E-Gitarreneinsatz verzierte „Lipton“ kurz erwähnt, folgt mit „Coke“ ein weiteres Glanzlicht des Albums, bei dem Wu-Tang’ler Nummer Vier, Raekwon, in Erscheinung tritt und zusammen mit Slaine tatkräftige Unterstützung liefert.
Erwähnt werden sollte auch die schlicht „Wu-Tang“ betitelte Hymne für den Clan, bei der dann auch noch Method Man mitwirken darf, sowie das von Large Professor produzierte „New Classic“, bei welchem Large Pro zudem auch das Mikrofon in die Hand nimmt. Zu Schade, dass der Spaß nach zwei Minuten bereits ein Ende findet. Damit endet die elfte Anspielstation und der offizielle Part des Albums, was folgt sind drei als Bonus Tracks betitelte Remixe von „Stomp Da Roach“, „Dopium“ und „Hips“, die vom Elektro beeinflusst so gar nicht ins Bild von U-God passen, offene Hörer aber irgendwo auch mitreißen dürfte.
Abschließend lässt sich demnach sagen, dass „Dopium“ ein durchaus gutes Album wurde, welches sich fernab moderner Trends, die Bonus Tracks vielleicht einmal ausgenommen, bewegt und angenehm kantig ins Ohr geht. Etwas unverständlich nur, dass sich U-God lediglich zwei Mal ohne Gäste präsentiert, zumal er über ein wirksames Stimmorgan verfügt. Dafür gibt es von mir Abzug.
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Review ebenfalls zu finden auf RapSpot
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