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Mittwoch, 2. September 2009
Angie Martinez - Up Close And Personal
Frau Martinez ist eine wahre Größe im New Yorker Rap-Dschungel und konnte gerade durch ihre Tätigkeit als Radiomoderatorin vom bekannten Sender Hot97 wichtige Kontakte knüpfen und ihren Namen in die Gedächtnisse vieler Rap-Hörer brennen. Doch Angie Martinez interviewt nicht nur die großen Namen im Spiel, sondern rappt auch selbst und so erschein 2001 ihr Debütalbum, welches auf den Namen „Up Close And Personal“ hört.
Auf diesem präsentiert sich die attraktive New Yorkerin auf 18 Stücken abwechslungsreich und nicht etwa als Teilzeit-Künstlerin, sondern als waschechte Vollbluts-Rapperin, die allerdings offensichtlich noch nicht den Mut dazu hatte, komplett solo auf die Reise zu gehen. Dafür spricht die etwas magere Anzahl von lediglich zwei Solotracks, die ohne Unterstützung aufkommen. Der Rest läuft unter Interludes, wovon sich insgesamt drei auf dem Album finden, oder bringt bekannte Namen hinzu, die Angie Martinez nach Kräften unterstützen.
Gerade hier zeigt sich, wie wichtig Kontakte in der Industrie sein können. So finden sich auf dem Album Beiträge von Mobb Deeps Prodigy, Wyclef Jean, Snoop Dogg, Big Pun, Mary J. Blige, Jadakiss, Kool G. Rap, Jay-Z und noch weiteren bekannten Namen. Sehr beeindruckend, bedenkt man, dass man es bei „Up Close And Personal“ mit einem Debüt zutun hat und nicht mit dem x-ten Album eines längst etablierten Künstlers.
Da der große Teil der Gäste wie Martinez selbst aus New York kommt, fängt das Album nach einem kurzen Interlude gleich amtlich an mit der Heimat-Hymne „New York, New York“, auf der Prodigy gekonnt Reime beisteuert. Anschließend geht es in ruhigere Gefilde mit dem schönen „Every Little Girl“, auf dessen zurückgelehnten Beat Martinez‘ Stimme besonders gut zur Geltung kommt und neben der akustischen Gitarre eine mehr als gute Figur abgibt.
Ihr puerto-ricanischen Wurzeln, welche sie von ihren Eltern vererbt bekommen hat, präsentiert sie dem Hörer dann auf dem Wyclef Jean-Feature „Coast 2 Coast (Suavemente)“, welches nicht umsonst als Single auserwählt wurde, um der breiten Masse eine der zahlreichen Facetten Martinez‘ zu offenbaren. Clefs Refrain dürfte hierbei dem einen oder anderen Ohr sogar bekannt vorkommen, einfach mal scharf nachdenken woher.
Das Latino-Brett „Live At Jimmys“ schlägt in eine ähnliche Richtung und bringt gleich einmal Big Pun, Cuban Link, Domingo und Sunkiss ins Spiel, allesamt selbst mit lateinamerikanischen Wurzeln versehen. Ein schöner und schneller Song, der warmes, südliches Feeling und die damit verbundene gute Laune schafft. Dass Angie die Hörer aber auch alleine unterhalten kann, zeigt sie auf „Go! (M********A)“, auf welchem sie schnelle Verse bringt, die keinen Gastpart vermissen lassen.
Somit kann man Angie Martinez lediglich als Kritikpunkt vorhalten, dass sie zu oft auf Features gesetzt hat, welche zwar für Abwechslung sorgen und alles andere als schlecht sind (was will man auch anderes erwarten von Big Pun, Jay-Z und Co. ?), Martinez aber unnötig etwas in den Hintergrund stellen. Ansonsten ein sehr gutes Album, das große Namen und die dazu passenden großen Songs beinhaltet, die für einigen Hörgenuss sorgen und ein großartiges Debüt zurücklassen.
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