Montag, 21. September 2009

PCP - Lache Und Die Welt Weint Mit Dir




So, mit etwas Verspätung widmen wir uns nun dem PCP-Album, das mit interessantem Titel und Cover neugierig macht auf die insgesamt zwanzig Spielstationen des über Weisse Scheisse erschienenen Langspielers. Wer dabei schon mit früheren Werken von JAW und Co. zutun hatte, wird sich dabei bereits ein grobes Bild ausmalen können, was ihn hier erwartet, denn ohne das Ganze zu reduzieren, möchte man von einem nicht alltäglichen Release sprechen. Wo Kollegen auf übertriebene Darstellung von Gewalt und Luxusartikel setzen, wird hier der Alltag schwarz umrandet und mit fettem Edding „Ätsch“ darauf gekritzelt. Oder so ähnlich.

Da versteht es sich fast schon von selbst, dass man sich als Rezensent äußerst schwer tut, solch nicht gerade konservative Inhalte angemessen zu beschreiben. Deshalb nehmen wir vorlieb mit dem, was offensichtlich ist, in diesem Falle etwa die hörbaren Fähigkeiten der PCPler. Ganz besonders natürlich JAW, der hier auch mit seinen Produktionen punktet und maßgeblich am Fazit des Albums mitwirkt.

Bevor dieses jedoch niedergeschrieben wird, muss man noch die Unterhaltsamkeit von der „Bierliebe“ erwähnen, oder die brachiale „Weisse Scheisse“, das liebenswerte „Punkrockbaby“, den lecker „Rinderbraten“ und natürlich „Private Paul“, der zu meinem persönlichen Liebling auf „Lache und die Welt weint mit dir“ wurde. Kurzum alles reichlich beeindruckend und atmosphärisch dicht, was eine dunkle Wolke im Kopf des Hörers hervorruft, zumindest für die Dauer des Hörens.

Ein großes Kompliment sollte man noch den Instrumentalen aussprechen, die fast ausnahmslos wirklich gelungen sind und kaum Langeweile aufkommen lassen. Schließlich sind verschrobene, zwischen Genialität und Wahnsinn kauernde Lyrics das eine, ansprechende Beats, die zum mehrmaligen Hören animieren, jedoch das andere, was unterm Strich auch darüber entscheidet, wie oft die Scheibe in die Anlage gelegt wird.

Geschmackssache ist das Alles freilich und im Zuge der zwanzig Stücke nicht die einfachste Kost, die man sich geben kann. Aber wer sich dafür begeistern kann und in der richtigen Stimmung ist, der wird sich dankbar zeigen und schmunzeln wenn PCP mit ihren Texten teils näher dran sind an der Realität als so manche Ghetto-Geschichte vom Block. Nun weiß ich nicht wies euch geht, aber ich hab da definitiv was übrig für.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen