Sonntag, 11. Oktober 2009

Duell - Bis Ans Limit




Straßenrap steckt in der Sackgasse und hat sich selbst dorthin bugsiert, so heißt es. Und in Zeiten, in denen so selbst der renommierteste Straßenrapper um seine Verkäufe zittern muss, haben es ganz besonders die kleineren Namen im Spiel schwer. Von der Masse ohnehin nicht allzu sehr beachtet, droht die Abschiebung in den musikalischen Nonsens, direkt neben irrelevant und stinke langweilig. Dies gilt es natürlich zu vermeiden und einen ambitionierten Versuch startet nun Duell mit einem weiteren Soloalbum. Ob es ihm damit gelingt, sich aus dem 41 Beatfanatika-Umfeld hoch an die Spitze der Aufmerksamkeit zu reimen, bleibt dabei zunächst noch abzuwarten.

Was man zunächst im Intro und dem folgendem „Was ist passiert“ zu hören bekommt, erfreut einen zumindest und bietet thematisch auch gehaltvollere Reime, ohne jedoch vom bewährten Straßenmilieu abzuweichen. Dieses bildet nämlich nach wie vor das tragende Element der Platte und bildet einen roten Faden, der alles zusammen hält. Dazu kommen die lauten Synthiebeats von Isy-Beatz, die einzeln betrachtet klar gehen, auf Albumlänge aber früher oder später etwas langweilen.

Abhilfe verschaffen da die gelungene Stücke „Besser als das“, „Wir sind Gold Wert“ mit MC Bogy und Kamila, sowie das angenehm ruhige „Wir waren Eins“, bei dem Ozan gesangliche Unterstützung gibt. Dieser macht seine Sache so gut, dass er für das folgende „Du weißt es“ gleich noch mal als Feature ran darf und mit Strassensachen und Frank White Höchstselbst den Track veredelt und ihn zum heimlichen Hit der Platte hebt.

Ansonsten tummelt sich hier viel durchschnittlicher Straßenrap, der weder enttäuscht noch begeistert. Duell rappt munter vor sich hin und DeineLtan schauen auch für ein paar Zeilen vorbei. Lediglich die zahlreichen weniger namhaften Features ziehen das Gesamtbild etwas ins Minus, da diese oft genug mit platter Technik ihre Parts vortragen, die man so leider oft genug schon besser hören konnte. Dennoch ein ordentliches Album für Straßenrap-Kinder, das allen anderen reichlich egal sein dürfte.

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