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Dienstag, 24. November 2009
Warren G - The G Files
Was würde man nicht alles darum geben um André Young alias Dr. Dre zu seinem Familienumfeld zählen zu dürfen? Ein Wunsch, der naturgemäß lebenslang im Reich Utopia hausiert, für Warren Griffin III jedoch nichts weiter als die Realität darstellt. Als sei es noch nicht genug der Halbbruder des Rap-Doktors zu sein, brachte er selbst es unter dem Namen Warren G zu einigem Erfolg, konnte mit seinem eigenen Debüt „Regulate... G Funk Era“ nicht nur dreifach Platin einheimsen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur G Funk-Bewegung abliefern. Zwar blieb dies bis dato sein größter Erfolg und angesichts der Entwicklung des Musikmarktes mag dies auch fürs Erste so bleiben, Musik machte bzw. macht der Mann aus dem Sonnenstaat jedoch fleißig weiter. Nach dem kaum beachteten „Long Beach Veteran“ vom letzten Jahr öffnet er nun „The G Files“, sein bereits siebtes Soloalbum.
Stellt sich die Frage was erwartet werden kann von einem Mann, der offenbar kaum mehr genug Relevanz besitzt, um sich selbst bei hartnäckigen Westküsten-Fanatikern über Wasser zu halten? Blickt man aufs Cover, darf man dann aber zumindest gleich mal ein paar bekannte Namen festhalten, die es als Feature auf das 15 Stücke umfassende Werk geschafft haben. Ausgeschrieben liest sich das dann wie folgt: Snoop Dogg, Travis Barker, Raekwon, Nate Dogg, RBX und Ray J. Gar nicht mal so übel, möchte man meinen, auch wenn ein Snoop Dogg beispielsweise sicher nicht die allergrößte Überraschung darstellt und auch RBX sowie Nate Dogg in ähnlichen musikalischen Gefilden überwintern.
Unspektakulär gestaltet sich dann auch der Hörverlauf. „West Is Back“ geht klar, ringt sich ein „gut“ ab und macht begrenzt Freude, „100 Miles And Runnin‘“ bringt gar echte Qualitäten mit (was nicht zuletzt am Chef Raekwon und Nate Dogg liegt), aber mitnehmen tut das einen nicht so richtig. Zumal sich zwischen den wenigen guten Stücken leider viel Material tummelt, das man mit gutem Willen noch als Füllmaterial bezeichnen würde, nicht jedoch als ernsthaften Kaufgrund. Ausnahmen gibt es, neben den beiden erwähnten Stücken, lediglich noch in Form von RBX, der stimmlich immer noch bissig auf „Suicide“ zu überzeugen weiß und Warren G höchstpersönlich. Ganz ohne namhaftes Feature begibt er sich mit „Hold On“ auf in sich gekehrte Pfade und schafft damit noch das letzte Glanzstück, eines ansonsten recht zahnlosen Albums.
Weder Fleisch noch Fisch, dümpeln die „G Files“ in der Masse der Durchschnittlichkeit umher und warten auf ihre große Stunde, die wahrscheinlich niemals schlagen wird. Schade, aber so wird das dieses Jahr wohl nichts mehr mit der Rückkehr auf die Radare der Rap-Fans. Vielleicht macht es der Halbbruder ja eines Tages besser, sofern „Detox“ jemals das Licht der Welt erblicken wird. Indes verpasst man hier zumindest nicht allzu viel.
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