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Donnerstag, 9. April 2009
Azad - Blockschrift
Das bis dato letzte Album (das Streetalbum „Azphalt Inferno“ nicht mitgezählt) vom Frankfurter Bozz, „Blockschrift“, erschien 2007 und konnte vor allem durch die prägnanten Singleauskopplungen, allen voran natürlich die unglaublich erfolgreiche „Prison Break Anthem“ mit Adel Tawil, seines Zeichens Sänger des Pop-Duos Ich + Ich, die sich bis auf Platz 1 der Charts vorkämpfen konnte – eine Leistung, die bis dahin nur zwei weiteren Rap-Acts, die Fantastischen Vier und Sabrina Setlur, gelungen war.
Nun könnte man das Album leicht auf eben diesen einen Song reduzieren, der es sogar zu Gold-Status schaffte, doch würde man damit dem Album alles andere als gerecht werden. Denn auch die anderen 14 Stücke des Albums sind es wert gehört zu werden und kommen weit weniger poppig daher, als die „Prison Break Anthem“, die manch einem zu sehr auf die breite Masse zugeschnitten klang.
Sicher, „Blockschrift“ beinhaltet in der Summe viele nachdenklich und melancholisch ins Ohr gehende Stücke, die in Sachen Härte einige Gänge runterschalten, aber zum einen ist das nur zu begrüßen und bei Azad längst nichts Neues, gab es zuvor doch schon Stücke wie „Kopf Hoch“ oder „Eines Tages. Zum anderen findet sich auch der ein oder andere härtere Track auf „Blockschrift“, zum Beispiel etwa das wummernde „Ghettobass“ oder „TNT“.
Für die ruhigere Seite des Albums können vor allem die Stücke „Ich Bete Zu Dir“, „Tage Des Regens“ oder „Du Fehlst Mir“ gerade stehen, die schon im Titel erahnen lassen in welche Richtung es geht und einen nachdenklichen, hier und da vom Schmerz geplagten Azad in Szene setzten, der einfach ein Händchen für unpeinliche, ehrliche Stücke hat, die, im richtigen Moment gehört, einfach unter die Haut gehen.
Auch in Sachen Features wird Abwechslung geboten. Gentleman, der auf der zweiten Single „Zeit Zu Verstehen (This Can’t Be Everything“)“ zu hören ist, Joy Denalane, die mit ihrem Stimmorgan „Ich Geh Für Dich“ veredelt, bereits erwähnter Adel Tawil sowie Jonesmann und J-Luv, mit denen Azad schon in der Vergangenheit zusammenarbeitete, so dass etwaige Bedenken in Sachen Feature-Auswahl unbegründet sind.
Zieht man Bilanz, so muss man eingestehen, dass Azad es trotz des Charterfolgs vermieden hat, ein durch und durch berechenbares, inhaltsloses und blutleeres Album auf den Markt zu werfen, welches lediglich um „die eine Single“ herum aufgenommen wurde. Stattdessen gibt’s einen gewohnt guten Azad, der hier viel wert auf Inhalt legte und sich die rohen, vor Energie berstenden Tracks für das 2009er Streetalbum „Azphalt Inferno“ aufsparte.
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