Sonntag, 19. April 2009

Selfmade Records - Chronik II



01. Casper, Favorite & Kollegah – Mittelfinger Hoch
02. Kollegah – Halbautomatik
03. Casper – Elefant (Ich Bleib Stehen)
04. Favorite – Krieg (ft. Olli Banjo)
05. Kollegah & Favorite – Westdeutschlands Kings (ft. Farid Bang)
06. Shiml – Unter Null
07. Favorite – Superman
08. Skit
09. Slick One – Bruderkrieg (ft. Edo Maajka)
10. Casper & Favorite – 2x Mehr Wie Du
11. Kollegah – G’s Sterben Jung (ft. Sundiego)
12. Shiml – Er & Ich 2009 (ft. MontanaMax)
13. Favorite – Lebenswerk
14. Casper – Vatertag
15. Shiml – Mit Jedem Atemzug
16. Kollegah & Favorite – Jebiga
17. Casper – Rock ´N´ Roll (ft. Marteria)
18. Casper, Favorite, Kollegah & Shiml – Dampfwalze

Nachdem Shiml mit „Im Alleingang“ das Jahr 2009 für die Düsseldorfer von Selfmade Records eingeläutet hat und damit gleich für einen der ersten besseren Veröffentlichungen in 09 sorgte, kommt nun mit der „Chronik II“ der zweite Label-Sampler um die Ecke. Mit dabei ist dieses Mal, neben Favorite, Kollegah und bereits erwähntem Shiml, auch der erst kürzlich zum Label zugestoßene Bielefelder Casper, der mit seiner markanten Stimme das Camp sinnvoll erweitert. Ob und wenn ja wie sich Caspers Einfluss dabei bemerkbar machen wird, zeigt ein genauerer Blick auf den Sampler.

Doch fangen wir von vorne an und präsentieren die Fakten: Casper, Favorite, Kollegah, Shiml und Slick One in der Selfmade-Startaufstellung, Gastbeiträge von Olli Banjo, Farid Bang, Edo Maajka, Sundiego, MontanaMax und Marteria, sowie Produktionen von Gordon Shumway, Bjet, Hardkore Rap Beats, Tikay One, B-Ca$e, Awe, Alper, Vizir, sowie Heim und Hof-Produzent Rizbo, der sich für 6 der insgesamt 18 Anspielpunkte verantwortlich zeichnet und unterm Strich auch die meisten Glanzlichter zusammenschusterte.

Eines jener Glanzlichter Rizbos ist der Opener „Mittelfinger Hoch“, zu welchem es auch bereits ein passendes Video zu sehen gab. Ein epochales Beatgerüst mit wunderbar gesetzten Streichen, das geradezu zum Kopfnicken einlädt und zu überzeugen weiß. Dazu Caspers Reibeisenstimme, ein verrückt Sprüche klopfender Favorite und natürlich der Boss der Bosse, Kollegah himself – sitzt, passt und macht Spaß.

Auch die folgenden Stücke „Halbautomatik“, „Elefant“ und „Krieg“ gehen in ähnlicher Art und Weise vor und bieten gute Unterhaltung, wobei besonders „Krieg“ im Ohr hängen bleibt, nicht zuletzt dank Olli Banjo, der den Track einfach mal eben für „Detox“-tauglich erklärt. Technisch einwandfrei geht es dann mit „Westdeutschlands Kings“ weiter, Kollegah, Favorite und Farid Bang im Einzelnen – talentloses Gestotter sucht man hier ohne Zweifel vergeblich.

Eine kleine Überraschung ist der Song „Bruderkrieg“, der einzige Auftritt von Slick One, welcher sich für den ernsten Songinhalt niemand geringeren als Bosniens Vorzeigerapper Edo Maajka an Bord holte. Ein klasse Stück, das schon nach dem ersten Hören überzeugt und auf die insgesamt doch eher ruhiger gestimmten Lieder einstimmt, welche im hinteren Teil der „Chronik II“ auf den Hörer warten (z. B. „Vatertag“, „Mit Jedem Atemzug“), bevor zum Ende hin noch einmal einen Gang höher geschaltet wird und mit „Dampfwalze“ der zweite Sampler zu Ende geht.

Als Fazit lässt sich sagen, dass man es mit „Chronik II“ geschafft hat, das Label und die darauf erscheinenden Künstler und Charaktere positiv zu präsentieren. Und auch mit Casper wurde eine weitere Persönlichkeit unter Vertrag genommen, so dass man auch in näherer Zukunft nicht um das Düsseldorfer Label herumkommen wird. Dass der Chronik dazu noch eine zweistündige DVD namens „Selfmade Vol. 1“ beiliegt, ist dann auch nur noch ein weiterer Grund, sich diesen Sampler schleunigst zu kaufen.

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