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Dienstag, 7. April 2009
Tone - Phantom
Tracklist:
01. Aus Dem Dunkeln Ins Licht
02. Bös
03. Leg Das Mic Weg
04. Du Lässt Mich Nicht Los (ft. Julian Williams)
05. Weit Gekommen
06. Skalpell
07. Durch Den Regen
08. Unser Weg (ft. Jeyz)
09. Wahnsinns Flows
10. Mörder Rap
11. Mein Traum (ft. Xavier Naidoo)
12. Dein Tag Wird Kommen
13. Lieb Von Dir (ft. Harris)
14. Du Hast Recht (ft. Kool Savas)
15. Gorillas (ft. Magic & Adem)
16. Sie Leiden (ft. Cassandra Steen)
17. Special
18. Zu Weit Voraus
Das Frankfurter Urgestein Tone, Wegbereiter für harte Battle-Raps auf Deutsch, ist zurück und das, obwohl Tone eigentlich nie richtig weg war. Dennoch sind seit seinem letzten Langspieler „Zukunftsmusik“ ganze vier Jahre vergangen. Vier Jahre, in denen es ruhig war um Tone, der nur für einige erlesene Features von sich hören ließ, welche dann allerdings nicht selten wahre Stürme an positiven Worten nach sich zogen und so zurecht die Forderung nach einem weiteren Tone-Album aufkam. 2009 macht sich bereit für einen der Wegweiser der Deutschen Szene, Tone ergreift das Mic.
„Phantom“ also, so der Name des neuen Albums, ein Titel, der wohl kaum passender hätte ausfallen können und so gewollt auf die oben erwähnten Jahre zwischen dem Kritikerliebling „Zukunftsmusik“ und „Phantom“ anspielt. Achtzehn Stücke lang geht es „aus dem Dunkeln ins Licht“, achtzehn Mal gibt es Tones „Mörder Rap“ und „Wahnsinns Flows“ zu hören.
Den Anfang macht „Aus Dem Dunkeln Ins Licht“, ein großartiger Beat vom ebenfalls aus Frankfurt stammenden Brian Uzna, der auch schon Gregpipes „El Mágico“ mit seinen Produktionen veredelte und auch auf „Phantom“ einen Großteil der Produktionen besorgt. So auch dieses Intro, das einen Tone ins Bestform aufwartet und gekonnt auf darauf folgende Großtaten einstimmt, neugierig macht.
Etwa das anschließende „Bös“, für welches Lex Barkley ein elektrisierendes Instrumental beisteuerte. Wer hier allerdings von Trend reden mag, der liegt falsch, so bewies Tone doch bereits auf „Zukunftsmusik“ ein Faible für Kraftwerk (die Single „Reimroboter“ baute auf ein Kraftwerk-Sample auf) und war somit seiner Zeit wieder mal einige Jahre voraus. Wunderbar auch das herrliche „Durch Den Regen“, bei dem Tone wieder einmal beweist, dass er mehr zu bieten hat als bloße Reim-Tiraden, die so manchen sonst versierten Rapper alt aussehen lassen.
Beispiele gefällig für Tones Reim-Qualitäten? „Wahnsinns Flows“, ein bedrohlich-böses Instrumental von Brian Uzna und Tone spuckt die Reime punktgenau und messerscharf ins Mikrophon, dass man der Meinung sein könnte, Tone habe die Lungen eines Tiefseetauchers. Dieser Eindruck wird auch durch „Du Hast Recht“ verstärkt, auf welchem Tone und Kool Savas feuerheiße Zeilen zum Besten geben – eine Kollabo, die in vielerlei Augen längst überfällig war und nun endlich zustande kam.
Dazu noch zwei gefühlvoll in Szene gesetzte Stücke mit zwei Goldkelchen der deutschen Musikszenerie, Xavier Naidoo (auf „Mein Traum“) und Cassandra Steen („Sie Leiden“), die fesseln, unter die Haut gehen und mit humorvollen „Lieb Von Dir“ einen Gegenpol finden, auf dem Tone mit dem Spezializt Harris für reichlich Lacher sorgt.
Mit „Phantom“ hat Tone es nach „Zukunftsmusik“ erneut geschafft, ein qualitativ absolut hochwertiges Album einzuspielen, welches man nicht ohne Grund schon vor offiziellem Release in voller Länge auf MySpace hören konnte – wer die Lieder hört wird sie feiern und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht um einen Kauf dieses wunderbaren Albums herumkommen.
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