Mittwoch, 24. Juni 2009

Sontiago - Steel Yourself



Sontiago, die Zweite. Nachdem das erste Album insgesamt etwas durchwachsen und als Sammlung einer zweijährigen Schaffensperiode diente, hier nun also das 2007 erschienene „richtige“ Album der sympathischen Dame aus Maine – „Steel Yourself“, welches auf den ersten Blick hin dem Vorgänger noch recht ähnlich wirkt. Doch nur auf den ersten Blick hin, wie sich später noch zeigen wird.

Fangen wir bei den Gemeinsamkeiten an. Da wäre beispielsweise etwa die Anzahl der Anspielpunkte, die von 14 auf 13 gesunken ist, damit aber immer noch knapp im Rahmen liegt, geht es um das Preis-Leistungs-Verhältnis. Genau so findet man wieder eine vielseitige Sontiago vor, die sich munter durch die Stücke rappt und singt, wie es ihr eben in den jeweiligen Momenten liebt ist. Und auch die Texte sind nach wie vor alles andere als schlecht. Soweit also alles beim Alten.

Kommen wir nun zur vielleicht großen Veränderung, dem allgemeinen Soundgebilde. War es beim Vorgänger noch deutlich an klassischem Hip Hop angelehnt, erinnert hier nur noch wenig an herkömmliche Rap-Musik. Dieser Eindruck wird durch die nun noch zahlreicheren Gesangseinlagen der Akteurin nur noch bestärkt und kommt somit noch mal einen grad sperriger daher als 2004. Denn zwar sind die gesungene Parts durchaus experimentell geraten, klingen aber unter Umständen auch mal etwas fremd in den Ohren eines Rap-Hörers, auch wenn da Auto-Tune und der „singende Rapper“-Trend mittlerweile beachtliche Vorarbeit geleistet haben sollten.

Auch findet sich auf „Steel Yourself“ nun endlich Material, das sich etwas tiefer ins Gedächtnis spielt und einen ganz klaren Fortschritt, ja eine Weiterentwicklung, erkennen lässt, die Sontiago gut zu Gesicht steht. Zum Beispiel „Old Orleans“, ein unter die Haut gehendes Stück, dass den Opfern des verheerenden Hurrikane Katrina gewidmet ist, welcher 2005 unter anderem in New Orleans gewütet hat.

Einen weiteren Pluspunkt verschafft sich das Album durch das nun gut gefüllte Innenleben. So finden sich im Booklet des Albums neben Texten auch Hintergründe zu den jeweiligen Songs, was spürbar beim Verständnis der Stücke hilft und besser verstehen lässt, was Sontiago jeweils zum Ausdruck bringen wollte.

Somit stellt das Album eine hörbare Weiterentwicklung der Künstlerin dar und das ist für eine Künstlerperson schon einmal das Wichtigste. Von dieser Seite her betrachtet also schon einmal ein klarer Erfolg und auch so kann „Steel Yourself“ insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen.

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