Lange war es still um Separate, dessen letztes Studioalbum „Ein guter Tag zum Sterben“ anno 2007 erschien und das Ende der musikalischen Karriere des Mainzers andeutete. Tatsächlich jedoch konnte er sich nicht von der Musik loseisen und arbeitete 2009 schon wieder mit Monroe mehrere Tracks, bis schließlich „El Mariachi“ angekündigt wurde. Vierzehn neue Tracks, die an „Zahltag“ anknüpfen sollen, welches inzwischen fast schon so etwas wie ein vergessener Klassiker der jüngeren Deutschrap-Geschichte verkörpert. Während der Beginn mit „Allein gegen die Welt“ noch etwas verhalten ausfällt, was aber mehr an der wenig ausgereift wirkenden Hook liegt, gibt es mit „Goons“ wieder klassischen Buckwheats-Sound auf die Ohren. Soll heißen; ein leicht cheesy wirkenden Sample und unangestrengte Reime, die gefallen. Noch besser wird’s, wenn Lakmann und Abroo auf ein paar Zeilen vorbeischauen und einen simplen Piano-Beat veredeln.
Ebenfalls eine positive Erwähnung wert ist „Sommer“ mit einem gut aufgelegten DLG, die Dead Prez-Reminiszenz „Hip Hop“ mit Eko Fresh und Freestyler Gregpipe und „Krank“ mit Ercandize ist gar das absolute Highlight der Platte. Ein Brett von einem Beat, Cuts und rohe Lines versüßen den Hörgenuss und lassen Freude aufkommen. Leider verschenkt „El Mariachi“ jedoch auch einige Sympathiepunkte. Das etwas eintönig gehaltene „Bilder“ überzeugt nur auf halber Strecke, „Ein Brief“ lässt viel Potential liegen und „Deutscher Traum“ ist zwar überaus hörenswert, aber leider zu kurz geraten. Dennoch, „El Mariachi“ ist keine Enttäuschung und zählt trotz offensichtlicher Mängel zu den besseren Alben dieses Jahrgangs. Es scheitert allenfalls an den immens hohen Erwartungen, die eine solch lange Schaffensphase mit sich bringen und in den seltensten Fällen erfüllt werden können.