Anfang Mai wurde über ein neues Signing auf Kurdos Label „Beefhaus“ berichtet. Es ging um einen bis dahin weitestgehend unbekannten Rapper namens Butch, der sein Debüt Ende Juni in Form von „Halftime“ vorlegte und damit nicht mehr Zeit als nötig verstreichen ließ, um ein musikalisches Ausrufezeichen zu setzen. Mit vierzehn Stücken genau zwischen kompakt und langatmig angesiedelt, droppt Butch die Reime, Rocko liefert die Beats und das war es dann auch schon. Er hat es eben gerne einfach und dies spiegelt sich auch in Butch‘ Musik wieder. Keine explosiven Instrumentale, keine Kommerzialisierung seines Selbst, nur Deutschrap. Das ist alles schön und gut so, strahlt durchaus Sympathie aus und macht neugierig auf das, was da so kommt. Entgegen großer Erwartungen findet man sich jedoch schnell in leicht ernüchterndem Zustand vor.
Im Detail liest sich das dann in etwa wie folgt: Songs wie das relaxt-entspannte „H&W“, das melancholische „Keine Zeit zu Leben“ als Remix und „Sometimes“ mit seiner verträumten Grundstimmung gefallen, auch weil Butch sein Handwerk zu verstehen scheint. Selbst geschmacklich fragwürdige Ausflüge ins stimmenverzerrende Autotune-Land bei den Hooks von „Nachtschicht“ und „Ende“ kann man verzeihen und würden zu einem überaus positiven Resümee führen. Der große Nachteil, der „Halftime“ letztlich zum eher durchschnittlichen Album macht, das es ist, ist der allgegenwärtige Eindruck des Austauschbaren. Schlecht ist auf „Halftime“ nahezu nichts. Nur ebenso wenig finden sich Höhepunkte wieder. Butch‘ Stimme ist angenehm, aber ohne große Wiedererkennung, die Beats gut, aber nicht überragend und alles in allem fällt das Endurteil vielleicht drastischer aus, als es das Hören bisweilen widerspiegelt. Ohne Höhen und Tiefen siedelt es sich damit im breiten Mittelfeld an.
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