Montag, 3. März 2014

Flo Bauer - Leise Töne (Review)



Die Faschingszeit ist kaum vorüber, da kommt auch schon Flo Bauer um die Ecke und präsentiert mit seinem neuesten Album „Leise Töne“ das Kontrastprogramm zum heiteren Lärm der fünften Jahreszeit. Veröffentlichte er 2011 sein Album „Flo Bauer“ noch unter seinem Künstlernamen Bo Flower (bekannt u. a. durch „Tötet Sw**ty“), legt er diesen mit vorliegenden zwölf Tracks (plus zwei Bonus-Stücken) ab und liefert ein Album, wie es dieser Tage durchaus seltener geworden ist. Persönlich und nachdenklich, mit Texten, bei denen es durchaus Sinn macht, hinzuhören und dem Künstler von Track zu Track zu begleiten. Gepaart mit Eigenproduktionen (und je einem Beat von 7inch bzw. Pascal Reinhardt), die immer zum lyrischen Geschehen passen, entsteht ein Soundtrack für die ruhigeren Momente, der erzählt, was so manch einer still und insgeheim denkt.


So ergeht es wohl vielen, gerade bei Songs wie „On/Off“ oder „Süchtig“, die die modernen Süchte unserer Gesellschaft, allen voran das Internet um Facebook und Co., zum Thema haben. Das Paradoxon, das sich einstellt, wenn man die Internetverbindung kappt, um am realen Leben teilzunehmen. Nur um wenig später ein Gefühl der Einsamkeit in sich zu spüren, das uns ermutigt, sich wieder ins virtuelle Leben zu stürzen. Viel Kritik findet man dabei zwischen den Zeilen und man verfällt dennoch nicht in eine grundpessimistische Stimmung, was wiederum lebensbejahenden Titelns wie „Flieg mit mir hoch“ und „Schön“ zu verdanken ist, wobei letzteres von der ersten Begegnung mit seinem neugeborenen Neffen erzählt. Ergänzt durch unpeinliche Tracks über die Liebe („Paris“, „Kopf verdreht“) entsteht ein unangestrengt wirkendes Album, das sich nicht krampfhaft in den Vordergrund spielt und mit dieser Leichtigkeit  zum wiederholten Hören einlädt. Dafür nimmt man dann gerne auch den ein oder anderen vorhersehbaren Reim in Kauf und erfreut sich stattdessen am insgesamt durchweg sehr guten Album. 

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