Inhaltlich stets am kreativen Minimum agierend, entstanden so bouncige Club-Tracks wie „Kanakk“ und „Jungs im Club“ mit Nazar und RAF, technischer State Of The Art in Form von „Du Weisst Das“ mit Farid Bang oder fragwürdiger „Streifenwagensound“ mit Massiv. Allesamt keine schlechten Stücke, aber auch nicht unbedingt das, was man noch nicht auf seinem MP3-Player hat. „Wo ist dein Lächeln“ ist dann einer dieser ruhigen Stücke über menschliche Emotionen und bricht aus dem engen Themen-Korsett aus, überzeugt jedoch nur bedingt, da Summer Cem hier unpassend wirkt, ganz im Gegensatz zum tatsächlich recht guten „Herzrasen“. Ebenfalls etwas abwechslungsreicher „Unbesiegbar“ und „Aisha“, welches auf das seit Romeo und Julia bekannte Thema der verbotenen Liebe beruht. Erwähnenswert auch „Immer noch hier“, jedoch vornehmlich aufgrund des Gastparts von MoTrip, der hier einmal mehr in einer eigenen Liga spielt. Nicht weniger gelungen dann auch die Beats, die fast durchweg klar gehen und damit dem jüngsten Trend von klasse Instrumentalen und lediglich ordentlichem Auftritt der Interpreten folgen. Allerdings rechtfertigt dies die Anschaffung der Baba Edition, die neben drei zusätzlichen Stücken auch die Instrumentale enthält. Alles in allem ist „Sucuk & Champagner“ ein von handwerklicher Seite her komplettes Album, das inhaltlich jedoch alles andere als zwingend daher kommt. Ob es für die Jahresbestenliste reicht, bleibt abzuwarten.
_________________________
Diese Rezension erschien ebenfalls auf BackSpin-Media.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen