Donnerstag, 11. Oktober 2012

Trey Songz - Chapter V (Review)


Sich als R&B-Künstler einen Namen zu machen, das ist alles andere als einfach. Zu viele adäquate Stimmen gibt es hier wie dort, die inhaltlich den immer gleichen Stoff wiedergeben und dabei die zumeist eintönig-seichten Instrumentale berieseln. Trey Songz bildet hier keine 100%ige Ausnahme, zwar ist der Name durchaus geläufig, so ein richtig detailliertes Bild hat man aber nicht vor Augen, geschweige denn eine einprägsame Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Daran wird auch „Chapter V“ wenig ändern, das mittlerweile fünfte Soloalbum des Grammy-nominierten Sängers, welches kaum mehr bietet, als der gängige Einheitsbrei. Natürlich ist „Dive In“ ein durchaus brauchbares Stück Musik für die letzten schönen Tage im Jahr, das zugleich die Damenwelt anspricht, die vereinzelten Rap-Einlagen eines „Playin Hard“ gut gemeint und „2 Reasons“ mit T.I. ein tanzbarer, gut nach vorne gehender Track über die Ausgehgründe schlechthin; Frauen und Alkohol. Doch so wirklich neu, innovativ oder besonders ist dies alles nicht.

Demnach bleibt nach einem ersten Hörgang nicht so wirklich viel hängen. Das arg auf Single getrimmte „Heart Attack“, „Hail Mary“, wenngleich weniger aufgrund der Darbietungen selbst, als vielmehr da die Kombi aus Young Jeezy und Lil Wayne beeindruckt. Sowie das Gastspiel vom umtriebigen Rick Ross, den es auf „Don’t Be Scared“ auf ein interessantes Beatgerüst verschlägt. Und sonst? Eine Hand voll ordentliche Beats, die üblichen Nassmacher für die Damen,…man weiß Bescheid. Während sich Trey Songz also fragen muss, ob und was er noch Neues zu sagen habe, muss sich der Hörer indes wohl überlegen, weshalb er gerade diese Platte kaufen sollte und nicht eine x-beliebige andere Scheibe. Denn „Songs im Spannungsfeld zwischen R&B und Hip-Hop“, wie es im Pressetext heißt, gibt es zu genüge in der großen, weiten Musikwelt. Ist es da noch wunderlich, wenn einem während dieser achtzehn Stücke der Eindruck entsteht, Trey selbst wisse nicht so recht, was seine Musik besonders mache? Nicht falsch verstehen, „Chapter 5“ ist kein schlechtes Album. Aber zu simpel, um wirklich zu überzeugen. So brauch niemand auf ein weiteres Kapitel warten.

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