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Sonntag, 28. März 2010
Kidz In The Hall - Land Of Make Believe
Mit ihrem in mittlerweile drittem Album wollen es Naledge und Double-O wieder wissen und testen das Schubladendenken der Hörer erneut aufs Äußerste. Nach dem ersten Album noch als Backpacker abgehandelt, fiel in Folge ihres zweiten Albums „The In Crowd“ schnell der zur damaligen Zeit gern verwendete Begriff des Hipster Rap. Album Nr. 3, „Land Of Make Believe“, ist nun weder A noch B und definiert sich in erster Linie durch die künstlerische Freiheit der Beiden, was bereits das Cover im Ansatz verdeutlicht. Entsprechend schwer lässt sich das Album in wenigen Worten zusammenfassen.
Auf der einen Seite erhält man Tracks wie das gelungene „Traffic“. Umgesetzt mit allerlei lauten Tönen, wird das Gefühl, man befinde sich mitten drin im Verkehr, gut umgesetzt und auf den Hörer übertragen. Auch die erste Single „Flickin“ ist erlesen und macht in erster Linie Spaß bzw. unterhält, ganz ohne sinnleere Fragen nach Hipster oder ähnlichem zu stellen. Wenn dann auch noch MC Lyte in der Tracklist auftaucht um die zweite Single „Jukebox“ zu veredeln, sollte vollends Ruhe herrschen und der bzw. die Künstler im Vordergrund stehen, nicht die musikalische Einordnung.
Dominiert bei genannten Tracks die Verspieltheit und die sich festsetzenden Melodien, droppen die beiden Kidz in der Folge auch allerlei einfach gestricktes Material, wie „Out To Lunch“ mit Kid Daytona oder das gemeinsam mit Marsha Ambrosius inszenierte „Will II Win“. Diese wirken jedoch gerade im direkten Vergleich zu den einfallsreicheren Tracks etwas unspektakulär und lassen das Zwingende vermissen, sich diese noch des Öfteren zu Gemüte zu führen.
Mit dem Timbaland-Verschnitt „Take Over The World“, mit Colin Munroe und Just Blaze, wird dann noch einmal etwas geboten, doch muss festgehalten werden, dass das Ganze in keiner Sekunde an die Großtaten des Mr. Mosley herankommt. Anschließend verliert sich „Land Of Make Believe“ etwas zu sehr in der Mittelmäßigkeit, ein „Running“ vermag noch kurzzeitig zu überzeugen, doch wirklich viel bleib im Langzeitgedächtnis des Hörers nicht hängen.
Somit gestaltet sich das „Land Of Make Believe“ als kurzzeitig unterhaltsame Angelegenheit, die auf lange Sicht jedoch an Reiz verliert und sich im Mittelfeld ansiedeln muss. Die Tatsache, dass sich die Kidz In The Hall dennoch über die gesamte Spielzeit in keine Ecke drängen haben lassen, spricht am Ende dann aber noch für die beiden. Nicht zwingend, nicht schlecht, für Duck Down’sche Verhältnisse experimentierfreudig anders und unvorhersehbar.
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