Ein Blog für alle, die sich leidenschaftlich und ernsthaft mit Hip Hop im Allgemeinen und Rap im Speziellen auseinandersetzen.
Samstag, 20. März 2010
MA21 - Kopf Oder Herz
Es sich im Musikgeschäft heimisch zu machen, ist eine Aufgabe, die alles andere als einfach erscheint. Hat man ein Faible für synthetische Beats und eingängige Hooks, wird man gerne als vom Pop geschwängertes Etwas tituliert. Besinnt man sich dagegen von Natur aus auf die Grundbausteine des Rap und liefert schnörkellose Reimkunst auf trockenen Beats, schallen die Rufe des allzu rückwärtsgewandten Sounds. Ja, man kann hin und wieder regelrecht den Eindruck gewinnen, es gäbe kaum eine Möglichkeit, sich frei zu machen von solch eingefahrenen Denkweisen. Wie aber reagiert man als involvierter Künstler zw. Künstlerverband darauf? Eine Antwort auf eben diese Frage liefert die Wiener Formation MA21 mit ihrem Album „Kopf Oder Herz“.
Auf achtzehn Anspielpunkten gibt es im Grunde alles, was sich das geneigte Hip Hop-Herz so wünscht. Beats klassischer Bauart, die zunächst mit ihrer einfachen Struktur und dem organisch warmen Sound verwöhnen, um nur kurze Zeit später durch Liebe zum Detail ihren eigentlichen Charakter erst hinzugewinnen. Verse, vorgetragen in technisch sauberer Form und bestückt mit Aussagen, bei denen das Zuhören Spaß macht. Und zu guter Letzt noch eine ordentliche Portion geschmackssichere Cuts, die das Ganze veredeln.
So steigen die drei Jungs wie „Phoenix“ aus der Asche und zaubern ein stimmungsvolles Album hervor, dessen tragende Säule die Liebe zur Sache selbst darstellt, welche sowohl durch die Beats als auch die Lyrics zum Ausdruck gebracht wird. Dass man es dabei auch ab und an mit Vorurteilen seitens Außenstehenden zu tun bekommt, thematisiert das Trio dabei auf „GZSZ“ beispielsweise, während zumeist über das gesprochen wird, was alle angeht. Die eigene Erkenntnis über sich und das Leben samt der nur schwer zu beantwortende Frage der Glückseligkeit auf „Baum der Erkenntnis“ etwa.
Gelungen auch der Track für die heimische Gegend, „San City“ und das von einer grunddepressiven Stimmung getragenen „Himmel auf Erden“, das auch das nahende Ende des Albums einläutet. Das Ende eines Albums, das bereits in der Anfangsphase überzeugen kann, und über die gesamte Spielzeit hinweg genug Interessantes und Unterhaltsames bietet um einen Kauf zu rechtfertigen. Eine Runde Sache.
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