Donnerstag, 1. November 2012

Homeboy Sandman - First Of A Living Breed (Review)



Wenn man als Rapper als Queens, New York, kommt, dann hat man es nicht leicht. Die Konkurrenz ist groß wie auch die Geschichte von Queens. Umso erstaunlicher ist es also, wenn es ein nach heutigen Maßstäben alter Recke schafft, aus der Masse an Untergrundhelden in die elitäre Liga der MCees aufzusteigen. Homeboy Sandman hat es geschafft. Einem größeren Publikum erst Mitte 2010 durch das Album „The Good Sun“ bekannt geworden, gelang im letzten Jahr der Sprung zu den renommierten Steinewerfern um Peanut Butter Wolf, über dessen Label jüngst „First Of A Living Breed“ erschien. Vierzehn Stücke stark, knüpft es dort an, wo Sandman zuletzt aufgehört hat und setzt dabei wieder auf alte Bekannte an den Reglern, die für ein zumeist illustres Hörerlebnis sorgen, bei dem Homeboys Stimme stets die Hauptrolle spielt. Wer sich nun die Frage stellt, weshalb es dem guten Mann noch nicht gelungen ist, in die ganz großen Fußstapfen zu treten, dem sei vorausgesagt, dass Sandmans Art zu reimen – oftmals sehr schnell – nur allzu oft für eine regelrechte Reizüberflutung sorgt, insbesondere dann, wenn auf einem nicht minder beanspruchendem Instrumental aus den Händen Oddisees gerappt wird („Watchu‘ Want From Me?“). Gerade zart besaitete Hörer, die eingängige Hooks und geradlinig vorgetragene Lines lieben, dürften hiermit überfordert sein.
Wer damit kein Problem hat, dem eröffnet sich erneut eine wunderbar verspielte Welt, voll mit sphärischen Klängen („Rain“), einem an die Jüngsten gerichteten Track mit Kreativ-Beat sondergleichen („For The Kids“) und Oh No, der für den Titeltrack wieder einmal einen seiner besseren Instrumentale zum Besten gibt, welches lediglich in der Hook regelrecht versaut wird. Überhaupt sind es allenfalls die Kleinigkeiten, die Punkte kosten. Wenn es auf „Sputnik“ zu verquer vorangeht, so dass sich Künstler wie Hörer im Konstrukt verliert oder auf „Eclipsed“ die Nerven ein wenig zu sehr strapaziert werden. Dass man ihm ein „Not Really“, auf dem er davon erzählt, dass sich nichts Wesentliches verändert hat, dennoch abkauft, liegt daran, dass eben dieser Eindruck dem Hörer erfolgreich vermittelt wird. Ganz in Ordnung.

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