Donnerstag, 22. November 2012

Pitbull - Global Warming (Review)



Pitbull hat es geschafft. Vom Spanisch rappenden Gimmick, hat er sich dank Dauerpräsenz auf so ziemlich jedem Pop-Album zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten Künstler der Jetzt-Zeit gemausert. Eine Entwicklung, die Spuren hinterlassen hat und neben vielen Vorteilen für den Künstler auch so Nachteile mit sich brachte. Nahm man Pitbull zunächst noch als mehr oder weniger ernstzunehmenden Künstler wahr, ist er heute kaum mehr als eine Marionette des Pop-Marktes, die jeden Trend mitnimmt, jährlich Alben raus haut und dabei immer weniger Rap im eigentlichen Sinne verkörpert. Dies gipfelt nun in „Global Warming“ – zwölf Stücke kurz (16 auf der Deluxe Edition), zeigt es, wie es um den einstigen Rapper heute steht. Gerade einmal zwei Tracks ohne Feature lassen darauf schließen, dass ihm schlicht die Inspiration und der Mut fehlen, es alleine anzugehen. Stattdessen gibt es Gastauftritte von Christina Aguilera, Chris Brown, Usher und Enrique Iglesias und ein buntes Allerlei von all dem, was derzeit trendig ist und sich gut vermarkten wie verkaufen lässt.
Alles beim Alten möchte man meinen und nimmt mit gedämpften Erwartungen nervige Hooks („Don’t Stop The Party“), dumpfe Features („Feel This Moment“ mit Xtina) und das verwursten bekannter Melodien zur Kenntnis. Tatsächlich ist das titelgebende Intro, eineinhalb Minuten kurz, mit seinem Macarena-Beat noch das beste Stück Musik auf dem Album. Ordentlich nach vorne gehend, macht es fast schon Lust auf sinnfreie, krachende Gute-Laune-Party. Leider legt es damit jedoch nur noch deutlicher offen, wie schlicht und öde die übrigen Stücke sind. Besonders vorhersehbar sind die biederen Pop-House-Hybriden „Party Ain’t Over“ und „Last Night“, die nüchtern betrachtete ein und derselbe Song sind, einmal mit männlichem (Usher) und einmal mit weiblichen Gast-Part. Getoppt wird dies nur noch vom hingeklatschten „Tchu Tchu Tcha“, wenn mit Iglesias auf der Michel Telo/Gustavo Lima-Welle geritten wird und dem komplett niveaulosen „Everybody Fucks“ mit Akon auf der Deluxe Edition. Fazit: eintönig, unecht und in jeder Hinsicht austauschbar.

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