Dienstag, 15. September 2009

KRS-One & Buckshot - Survival Skills




Brauch ein Album wie vorliegendes allen ernstes einen Sticker, der die Gastakteure auflistet? Reicht es denn nicht schon, dass da der unermüdliche Realhalter KRS und Kritikerliebling Buckshot durch ein „&“ verbunden sind? Und sagt es in Zeiten wo Kollaboalben mehr und mehr zur Regel denn zur Ausnahme werden nicht schon genug aus, wenn nahezu jeder halbwegs amtliche Raphörer auf dieses Teil hier wartet? Vielleicht stellen wir diese Fragen vorerst zurück und konzentrieren uns zunächst auf die vielleicht wichtigste aller Fragen: Wie gut wurde es? Antwort: Erschreckend gut wie ich meine und wie ein Wochenende allein im Wald – Angst einflößend, alles andere als ungefährlich, aber um den Kopf frei zu kriegen mit das bewährteste Rezept überhaupt.

Den Literaturnobelpreis bekomme ich für diesen Satz wahrscheinlich oder mit absoluter Sicherheit nicht verliehen, aber geht es darum, dieses Album zu loben, möchte ich mit meiner durch und durch begeisterte Meinung nicht inne halten. Denn im Gegensatz zu etlichen anderen fieberte ich dem Album nicht derartig entgegen, wenngleich ich mir ausmalte, was da so gehen könnte. Was sich dann im Laufe der 14 Stücke aber abspielt, ist vielleicht mit das Beste, was man in diesem Jahr, zumindest aber in der zweiten Jahreshälfte bis dato so zu Ohren bekommen konnte.

Nehmen wir nur einmal die musikalische Aufstellung genauer unter die Lupe. Da versammelt sich eine wahre Elitetruppe an Beatbastlern, die allesamt das Herz eines jeden Ostküstenfanatikers höher schlagen lassen. Ob ein grandioser Ill Mind, ein wieder gestärkter Havoc, ein in Topform befindlicher Black Milk oder einfach „nur“ Marco Polo, Nottz, Khrysis und 9th Wonder. Geht es ums Überleben, wird das Letzte aus den Boxen gequetscht und gegeben was geht. Entsprechend grandios ist die instrumentale Untermalung.

Was die textliche Facette angeht, bedarf es keiner großen Worte. Sowohl Buckshot als auch KRS sind am Mic erprobte und gestählte Recken, denen man nicht mehr erklären muss, wie man Reime ansprechend verpackt. Anfangs erwähnte Gastbeiträge gibt es von unter anderem Mary J Blige, Rock, Sean Price, Talib Kweli, Immortal Technique, K’naan und mehr, wobei sich diese stets gut in die Tracks einfügen, was auch für Slug oder K’naan gilt, die man nicht zwingend auf einem solchen Release vermutet. Der gute Bounty Killer gar darf sogar auf meinem persönlichen Favoriten „Murder 1“ ran und veredelt das von Coptic produzierte Geschoss vollends zum sicheren Schuss. Balsam für die Ohren.

So, nachdem jeder verstanden haben sollte, dass „Survival Skills“ ganz großes Kino ist und die beiden mit solch einem Teil im Rucksack sicher jeden noch so langen Trip in der Wildnis durchstehen, das Artwork noch kurz gelobt sei für die tolle Weiterführung des Titels und von meiner Seite fast alles gesagt wäre, nun noch die Antwort bezüglich des Stickers: brauch kein Mensch. Richtig dick, das Ganze.

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