Dienstag, 16. Juli 2013

Alicia Keys - VH1 Storytellers (Review)


Live-Alben sind nicht selten ein vermeidbares Übel. Wenn der Künstler schon in der heimischen Booth und mit fleißiger Unterstützung von aufwändigen Instrumentalen kaum aus den Puschen kommt. Dann kann man sich durchaus Angenehmeres vorstellen, als ein Album mit minimalistischer Untermalung, bei dem der Künstler ohne Stimm-Korrekturen zu Werke geht. Bei Alicia Keys sieht es da erfreulicherweise ganz anders aus. Stimmlich auf sehr hohem Niveau, braucht sich Frau Keys zu keiner Zeit hinter Instrumentalen verstecken und legt die volle Aufmerksamkeit auf sich. Dabei ist es wirklich beeindruckend, wie gut Hits wie „No One“, „Fallin‘“ oder „Empire State Of Mind (Part II)“ auch mit reduzierter Begleitung funktionieren. Da verschmerzt man auch die überschaubare Playlist von gerade mal 11 Stücken, die dafür aber umso liebevoller inszeniert wurden.
Natürlich bekommt auch das Auge etwas geboten, wenn die beiliegende DVD hinzugezogen wird. Zwar spielt auch hier die Musik die Hauptrolle und ein Ersatz für Konzertbesuche ist das alles keinesfalls. Aber als netter Zeitvertreib oder als Einstimmung auf den nächsten Konzertbesuch überzeugen die „VH1 Storytellers“ definitiv. Das Ganze wird serviert im form- wie farbschönen Digipack, das sich wirklich schick macht in der heimischen CD-Sammlung. Wermutstropfen? Nun, die Lieder selbst sind nichts Neues und wer bislang mit Alicia Keys wenig anfangen konnte, der findet sicherlich in ihren Studioalben eher einen Einstieg. Für Liebhaber und Fans ist das hier dennoch großes Kino und eine eindrucksvolle Zurschaustellung einer Frau, die Ihren Weg ging und weiter gehen wird. Großen Respekt dafür und Danke für dieses wirklich gelungene Live-Album.

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