Donnerstag, 7. April 2011

Looptroop Rockers - Professional Dreamers




Skandinavien, bekannt für viele erfolgreiche Wintersport-Athleten, hat seit geraumer Zeit seine Finger im Rap-Spiel. Zwar dürften nur die wenigsten Namen hierzulande bekannt sein, doch es gibt sie. Da wäre natürlich Madcon aus Norwegen, die jüngst in aller Munde bzw. Ohren waren und für nicht Wenige mehr Pop als Rap sind. Und natürlich Looptroop aus Schweden, die seit über 10 Jahren für gut gemachte Rapmusik stehen und seit einigen Jahren unter dem Namen Looptroop Rockers agieren. Nach ihrem letzten Album „Good Things“, welches mittlerweile wieder gut 3 Jahre zurück liegt, erscheint dieser Tage mit „Professional Dreamers“ das inzwischen fünfte Album. Dieses Mal wieder mit CosM.I.C , der nach seinem zwischenzeitlichen Ausstieg erneut den Status eines offiziellen Mitgliedes genießt.

Professionelle Träumer also, ein Titel, der schlüssig scheint, hatte es doch seit jeher den Anschein, als würden sich die werten Herren in den weiten Welten ihrer selbst erschaffenen Sphären verlieren, was in diesem Kontext als Kompliment zu verstehen ist. Besonders die leicht melancholische Ader, die den Produktionen innewohnte, nahm man dabei gerne zur Kenntnis, so dass man sich auch auf vorliegendem Langspieler wieder an stimmungsvollen Beatgerüsten versuchte. So eröffnet „Don't Wanna Wake Up“ das Schauspiel äußerst interessant. Auf der einen Seite dem Albumtitel gerecht werdend verträumt, auf der anderen Seite zugleich flott, eröffnet sich dem Hörer ein unerwartet facettenreiches Instrumental.

Womit bereits angekündigt wird, was in der Folge noch so passiert. Stimmlich ohnehin abwechslungsreich (alleine Promoe, wohl bekannteste Mitglied, hebt sich wohlwollend hervor), versteht man es, langsam treibende Lieder wie „The Music Sounds Better At Night“ und „Sweep Me Away“ mit schnelleren Gegenparts zu mischen. „Do“ mit Gnucci Banana als Feature soll hier mit seiner impulsiven, fast schon hektischen, Art als Paradebeispiel für die temporeichere Facette von „Professional Dreamers“ herhalten. Das wirkt alles insgesamt stimmig und liebevoll, zugleich auch interessant und fesselnd. Man könnte an dieser Stelle sagen, die Looptroop Rockers haben die perfekte Harmonie für entspannte, mit Musik ausgefüllte, Minuten gefunden.

Dass nicht alles durchweg frei von Kritik bleibt, versteht sich fast von selbst. Das direkt an das gelungene „Sweep Me Away“ anknüpfende „Blow Me Away“ ist etwa nun nicht gerade das, was man als echtes Highlight bezeichnen möchte und auch der Titeltrack, der auch als erste Single fungiert, eignet sich eher für kurzweiliges Hörvergnügen. Da das jedoch nur unwesentliche Schönheitsfehler sind, über die man gerne hinwegsieht/hört und man im Gegenzug so klasse Stücke wie „Darkness“ erhält, fallen diese kaum ins Gewicht.

Am Ende des Tages überwiegt der als positiv vermerkte Eindruck deutlich und gibt demnach kaum Anlass zu echter Kritik. Sicher, wer schon früher nichts mit den Jungs aus Schweden anfangen konnte, weil er sich eher mit den klischeehaften Blondinen selbigen Landes auseinandersetzte, wird auch mit „Professional Dreamers“ warm werden. Der Rest allerdings sollte sich durchaus die Mühe machen und rein hören, es könnte sich lohnen. Und mal ehrlich, wer von uns fühlt sich nicht zum professionellen Träumer berufen?

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