Montag, 23. April 2012

PA Sports - Vom Glück Zurück (Review)



PA Sports, das ist eine Hälfte des Rap-Duos SAW, welches vor einigen Jahren, als Rap aus dem Ruhrpott seinen Höheflug genoss, auf die landesweite Bühne trat und sich zumindest kurzfristig einen Namen machen konnte. Im letzten Jahr dann der erste Solo-Wurf „Streben nach Glück“ des in Essen geborenen Rappers mit iranischen Wurzeln, welches allgemein hin überraschend gut angekommen war, so dass nun, fast genau ein Jahr späte, mit „Vom Glück zurück“ die zweite Platte folgte. Wie auch schon auf seinem Debüt liefert PA Sports dabei wieder einen gut hörbaren Mix aus harten Straßenprahlereien und nachdenklichen Songs, die gerne auch mal das Thema Liebe behandeln — mal aus einer positiven Sicht heraus, mal aus einer gänzlich negativen.
Unterstützung erhält er dabei auf den insgesamt 20 Tracks vom Österreicher Nazar, von Vega, Alpa Gun, Hamad 45 und auch sein SAW-Weggefährte KC Rebell darf nicht fehlen. Als Hook-Veredler fungiert Moe Phoenix, der ganze drei Mal zum Einsatz kommt. Die daraus entstandenen Songs sind, wie schon erwähnt, in Aufbau und Art recht vorhersehbar und bieten wenig Überraschungen, sind aus objektiver Sicht betrachtet jedoch sauber ausproduziert wie inszeniert. Tracks wie „Eine Chance“ mit angenehmer Hook, das gut arrangierte, aber etwas grob betitelte „Sie ist eine Hure“ oder das eher ruhigere „Kickdown“ sind wunderbare Beispiele hierfür und bieten wenig Anlass zur Kritik.
Ein wirklich grundlegendes Problem jedoch ist die mangelnde Vielfalt von „Vom Glück zurück“, an der auch schon das Debüt litt. Flache Banger-Tracks auf der einen Seite, ins Emotionale gehende Stücke auf der anderen Seite — das war es im Wesentlichen. Wirkliche Höhepunkte mögen sich da kaum ins Gedächtnis brennen. Einzige Ausnahme: „Schick mir ein Zeichen“, auf dem das Thema Abtreibung angesprochen wird, das den Hörer durchaus etwas mitnimmt und fesselt und so auch nach dem ersten Hördurchgang im Gedächtnis sitzen bleibt.
„Vom Glück zurück“ ist ein durchweg ordentliches Album. Die Instrumentale sind in Ordnung, die Features, insbesondere jenes von Vega, sind es ebenfalls und PA Sports tut, was er eben seit jeher tut. So werden grobe Schnitzer konsequent umgangen, der Unterhaltungsfaktor jedoch auch kaum gesteigert. Eine spürbare Weiterentwicklung PA Sports lässt sich ebenfalls nicht heraushören. Wer jedoch bereits in „Streben nach Glück“ das gefunden hat, wonach er suchte, der kann auch mit „Vom Glück zurück“ gut leben. Auf lange Sicht muss hier aber noch mehr passieren.
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Diese Rezension erschien ebenfalls auf BackSpin-Media.de


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