Dienstag, 14. Mai 2013

Alpa Gun - Alles Kommt Zurück (Review)



Wer Rappen als seine Berufung sieht, aber aus Berlin kommt, der hat es nicht einfach. Als gäbe es nicht genug Vorurteile, die an Rappern haften, sieht man in den Hauptstädtlern geradezu so etwas wie den Genre-Primus, Aggro sei Dank. Alpa Gun jedoch ist es über die Jahre gelungen, einen durchaus als ausgeglichen zu bezeichnenden Ruf aufzubauen. Mal der harte Knochen von der Straße, der dir über das Mundwerk fährt, mal der charakterstarke Typ Mensch, mit dem nötigen Quäntchen Reife, die man oftmals vergeben sucht. Mit „Alles Kommt Zurück“ liefert der Berliner sein neuestes Werk ab, welches in der Premium Edition ganze 24 Anspielpunkte aufweist. Beginnend mit einem obligatorischem Rückblick samt energischem Beat („Das ist Alpa“), rappt sich Alpa durch sein gesamtes Repertoire und beweist damit erneut seine Vielseitigkeit sowie guten Geschmack, wenn es um satte, gut ins Ohr gehende Instrumentale geht.

Während er auf „Al/Pa“ mit PA Sports fast schon unbedeutend ins Mikrofon spuckt, gibt er auf „Grüner Schein“ Texte aus der Sicht der Banknote zum Besten, zeigt Rap-Deutschland wie das Thema Liebe frei von Kitsch transportiert werden kann („Karma“) und greift für „Zehn harte Rapper“ gar auf Kinderlieder zurück. Ergänzt um Persönliches („Halim“) und ein Gastspiel vom türkischen Reime-Meister Ceza liefert Alpa Gun ein außerordentlich rundes Album ab, verschenkt nur wenig Potential. Kritik gibt es allenfalls für die hin und wieder verbesserungswürdigen Hooks (selbst Moe Mitchells Part auf „Angst“ enttäuscht) und die Langatmigkeit, die im Zuge fortlaufender Spielzeit entsteht. Kleinigkeiten, die eine Bestnote verhindern, nicht aber darüber hinwegtäuschen, dass „Alles Kommt Zurück“ ein gut produziertes, ansprechendes und unterhaltsames Album ist, das seine Zuhörer finden wird.



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