Was gibt es groß über
Tyga zu sagen? Aus Compton kommend, gelang ihm 2007 der Sprung ins Young
Money-Camp, wo er nicht nur am Label-Sampler beteiligt war, sondern auch Solo
sein Glück versuchte. Zwei Alben und eine Top10-Positionierung in den
Billboard-Charts sprechen dabei durchaus von Erfolg und so überrascht es nicht,
dass nur ein Jahr nach seinem letzten Werk mit „Hotel California“ nun bereits
Langspieler Nr. 3 das Licht der Welt erblickte. Mit stilistisch fragwürdigem
Cover und einer kleinen aber feinen Reminiszenz an die weitreichende
Vergangenheit des Label-Chefs zeigt uns Tyga auch bereits gleich zu Beginn,
dass er nicht frei von Talent ist. In der Folge gibt es einige wirklich
gelungene Stücke, darunter das bedrohlich ins Ohr gehende „Dope“ mit
Flauschbart Rick Ross, „Get Rich“ und „It Neva Rains“ mit Albert
Hammond-Sample. Selbst ein abschreckend betitelter „Diss Song“ entpuppt sich als
gut produziertes Stück Musik.
Im Laufe der Spielzeit schleichen sich dann jedoch mehr und
mehr Schnitzer ein, die den ungestörten Hörgenuss trüben. „Hit’Em Up“ mit
Jadakiss verschenkt etwa jede Menge Potential an das äußerst armselige
Piano-Klimpern und auch ein „Get Loose“ oder die Chris Brown-Collabo „For The
Road“ zünden nicht wie erhofft und verpuffen im Mittelmaß. Dies wiederum lenkt
die volle Aufmerksamkeit des Hörers auf das eigentliche Zugpferd von“ Hotel
California“: „Molly“ mit einem gut aufgelegten Wiz Khalifa und einem
Soundkonstrukt, welches sich vom ersten Hören an fest in den Ohrmuscheln
festsetzt und nicht mehr ablässt. Schade, mit einer Hand voll mehr solcher
Tracks hätte vorliegendes Album richtig einschlagen können. So bleibt nicht viel
mehr, als ein ausgesprochen durchschnittliches Album mit Höhen, Tiefen und
einem klar gesetzten Highlight.
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