Dienstag, 2. Juni 2009

Nina - Nikita



Frauen im Rap sind auch im Jahre 2009 noch immer keine alltägliche Erscheinung, denn auch wenn es mittlerweile einige ambitionierte Rapperinnen gibt und mehr und mehr nachkommen, so hat der Rap-Markt doch immer noch den Ruf einer Männerdomäne weg. Vor einigen Jahren sah das Ganze noch ein gutes Stück extremer aus, als man die Zahl an rappenden Frauen an einer Hand abzählen konnte. Und genau in dieser Zeit, Ende 2000, erschien mit „Nikita“ das Album von einer der bis heute versiertesten Rapperinnen des Landes, Nina oder alternativ auch Nina MC. Dieses Album hatte dabei wohl nicht wenig Anteil daran, dass in Folge dessen nach und nach auch Frauen das Spiel bereicherten.

Nina verstand es schon damals, sich als Rapperin, als Frau, durchzusetzen, denn ihre Qualitäten als Reime-Bringerin waren unübersehbar und konnte auch von männlichen Kollegen nicht übersehen werden. Und Qualität, so heißt es zumindest, setzt sich früher oder später durch. Doch auch wenn die Qualität der Reime stimmte und keinen signifikanten Unterschied bot zur maskulinen Konkurrenz, Nina war sich stets um ihre Position als Frau im Spiel bewusst.

Das zeigt bereits das aufs Intro folgende „Doppel X Chromosom“, auf welchem Nina auf über 3 Minuten eindrucksvoll ihre Fähigkeiten unter Beweis stellt und dabei in der Hook stets klarstellt „Ey mein Name Nina, MC meine Ambition, ich hab das Rap-Fieber, trotz Doppel X Chromosom“. Daneben gibt es einen Song über das „Rauchn“, bei dem man hier und da an eine weibliche Version von Samy Deluxe denken mag.

Ein Track über den „Sommer“, einen über die Liebe mit Cécile als Gast („Quelle“), einen verbalen „Tritt In Arsch“ mit Paolo 77 und Falkadelic und nach insgesamt 17 Anspielstationen, alle produziert von Bubblez, ist „Nikita“ am Ende ihres Vortrages, welcher insgesamt ähnlich eindrucksvoll erscheint wie Ninas Haarpracht auf dem Cover. Eine wichtige Veröffentlichung im Deutschrap und Wegbereiter für nicht wenige weibliche MCs.

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