Dienstag, 3. November 2009

Die Arche & Mellowvibes präs. - Deutschlands Vergessene Kinder




Pünktlich zum bald erscheinendem zweiten Soundtrack des vielgelobten, gefeierten und ausgezeichneten (jüngst gab es für Mellowvibes Media erst wieder den „street award 2009“) „Deutschlands vergessene Kinder“-Projektes, präsentiert ‚Resurrection of Rap‘ noch einmal den ersten Soundtrack. Ganze 48 Stücke brachte es auf zwei CDs, darunter so renommierte Namen wie Xavier Naidoo, Kool Savas, F.R., Alpa Gun, Culcha Candela, Curse und Max Herre. Dazu ein sehr hübsches Booklet mit 8 ergreifenden Geschichte und hochwertig verpackt, bot und bietet es haufenweise hochkarätige Musik, mit deren Kauf man zugleich auch noch seinen Beitrag zu etwas Gutem beitragen kann. Denn jeder Künstler, der auf den beiden Silberlingen zu hören ist, spendet seine Einnahmen dem Arche Hip Hop Projekt. Spenden und im Gegenzug in den Genuss von vollgepackten CDs kommen – ein mehr als lohnenswerter Deal.

Nur natürlich, dass man alleine aufgrund dessen eine klare Kaufempfehlung aussprechen sollte an alle, die dieses wunderbare Paket nicht bereits im Schrank stehen haben. Doch den Blick auf die Musik möchten wir selbstverständlich dennoch werfen und einen groben Überblick dessen geben, was den Käufer erwartet. Bei einer derart enormen Anzahl von 48 Stücken muss man natürlich die Übersicht wahren, weshalb wir uns separat erst der ersten und anschließend der zweiten CD zuwenden. Kommen wir also gleich zu den ersten 24 Tracks, die mit Namen wie Jonesmann, Naidoo, Savas, Hammer & Zirkel und F.R. Großes erwarten lassen.

Den Anfang macht Colos, der mit dem Titeltrack „Deutschlands vergessene Kinder“ ein ordentliches Synthie-Brett nach vorne schickt, das mit Aussage veredelt wurde und schon sehr gut die vorgegebene Marschroute umsetzt. Eine mehr als gute Figur gibt auch der Braunschweiger F.R. ab, der mit „Kinder dieser Welt“ alles richtig macht und verdiente Komplimente einfährt. Der Remix von Kool Savas „Krank“ fährt sauber ein wie eh und je und wenn mit Kamila und Amun zwei bis dato unbekannte Namen die Bühne betreten und auf „Gib Ihnen Kraft“ gleich einen guten Eindruck hinterlassen, ist man sich schon sicher, mit „Deutschlands Vergessene Kinder“ in das Richtige investiert zu haben. Dabei gibt es noch beeindruckende weil nicht gerade gewohnte Tiefe von Deso Dogg, Luke & Duell und Hammer & Zirkel sowie einen blenden aufgelegten Herr von Grau, der mit „Mama“ auch ordentlich die im Rap gängigen Klischees auf die Schippe nimmt. Indes streiten sich „Egal“ von Pan & Artist und „Wir sind D.V.K.“ von Woroc, Jasha und El-Mo um die Krone des besten Beats.

Auf der zweiten CD eröffnet Chefket, der vor kurzem auch mit „Einerseits Andererseits“ sein erstes Soloalbum auf den Markt warf, die Sause. „Der blinde Gärtner“ macht dabei klar, wieso man den Namen in Zukunft besser auf der Rechnung haben sollte. Auf selbiger Rechnung sollte ein Franky Kubrick oder Alpa Gun unlängst stehen und vielleicht ja auch Danny Fresh, der nach seiner abgeschlossenen Album-Trilogie und dem hier vertretenen „Glaub nicht Du bist allein“ ein paar aussagekräftige Bewerbungsanträge stellt. „Goldene Zeiten“ versprechen dann noch zwei der größten Namen Deutschraps, Curse und Max Herre während B-Lash mit „War Games (Blutige Töne)“ ordentlich rumst. Besonderes Lob möchte man noch Emine Bahar zusprechen, die nicht nur einen eigenen Track namens „Gott“ zum Besten gibt, sondern mit ihrem Stimmorgan noch für zahlreiche Features-Auftritte zur Verfügung stand und damit nicht selten den Tracks das gewisse Etwas verleiht.

Zwar gibt es bei fast fünfzig Tracks auch Stücke, die nicht oder nur teilweise gut ins Ohr gehen, allem voran der stimmlich zwar zu jeder Zeit beeindruckende, hier aber leider doch arg behäbig auffallende weil abgehackt rappende Dissput. Doch fällt so etwas bei derart vielen gelungenen Stücken nun mal so gar nicht ins Gewicht, weshalb das Pendel klar für einen Kauf der Doppel-CD spricht. Also nichts wie los und sich mit „Deutschlands Vergessene Kinder“ schon einmal einstimmen auf die baldige Fortsetzung.

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