Montag, 23. November 2009

Waxolutionists - We Paint Colors




Rap aus Österreich erfreut sich dieser Tage enormer Beliebtheit und bekommt mehr Aufmerksamkeit als man es sich vor einigen Monaten noch hätte wünschen können. Als wäre dies nicht schon erfreulich genug, profitieren vor allem die etablierten Namen des Landes davon und ernten auch außer Landes den verdienten Respekt. Nachdem Kamp etwa mittlerweile jedem halbwegs anwesendem Deutschrap-Teilnehmer etwas sagen dürfte, kommt nun das renommierte Wiener Produzenten/DJ-Trio, die Waxolutionists, mit „We paint colors“ erneut auf die Bühne. Bereits zum fünften Mal in Albumform und bestückt mit Features von allerlei illustren Namen, darunter Dave Ghetto, DJ Vadim, Hezekiah, Frank Nitty (Frank-N-Dank) und Blu.

Womit einem auch glatt das erste, noch zurückhaltend nüchtern gehaltene ‚schick‘ des Mundes entwischt, bevor DJ Buzz, DJ Zuzee und Bionic Kid den Startschuss freigeben. Ein obligatorisches Intro und schon gibt es mit „Flashlight“ das erste erwähnenswerte Stück des Albums, das entfernt an Nicolay erinnert, was durchaus als Kompliment zu verstehen ist. Gar zum Verlieben präsentiert sich der Export aus L.A. Blu, mit dessen Hilfe „Steel Remains“ entstand, das sofort notiert wird und das Prädikat „sehr gut“ erhält. Und wer schon immer mal wissen wollte wie Norman Greenbaums „Spirit in the Sky“ in düster und verschroben klingt, dem sei „Bleak Prophecy“ ans Herz gelegt.

Unterstützung aus dem deutschen Lande gibt’s unter anderem von Blumentopf-Roger, der gemeinsam mit Eigenbrötler Flowin Immo und Manuva an „Showbiz“ mitwirkte. Herausragende Leistungen möchte man ebenso der Feature-Formation Mystic, Dave Ghetto und Hezekiah zusprechen, die gleich zwei Mal als Trio in der Gästeliste auftauchen und mit „Dance With Me“ ein tolles Stück Musik auf den Leib geschneidert bekommen haben, das entspannt und im selben Moment auf die Tanzfläche entführt. Alleine solch eine Form der Ungleichheit zu lesen, birgt schon etwas Einzigartiges, das Ganze dann aber auch zu erleben, lässt sich nur allzu schwer umschreiben.

Die Waxolutionists, kurz Waxos, knüpfen jedoch auch an Altbewährtes an. „Field Of Wonders“ mag da als Beispiel für eher gewohnten, bekannten Waxos-Sound herhalten oder aber die erneute Fortsetzung der „Freifach Musik“, das sich mehr und mehr zur festen Säule im Universum der drei Wiener mausert. Zwar wird das alles streng rational hörenden Mainstream-Ohren zu weit entfernt von bekannten Klängen sein, doch der Erfolg gibt den Waxos schlussendlich recht.

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