Dienstag, 2. Februar 2010

67 Mob - Raising The Bar




Wenn über ein Debütalbum berichtet wird, dann hängt das zumeist entweder damit zusammen, dass der Künstler bereits auf regionaler und/oder überregionaler Ebene im Dunstkreis der großen Namen auf sich aufmerksam machen konnte und somit, im besten Falle, bereits ausreichend Talent bescheinigt. Oder aber es stecken etablierte Namen hinter dem Album, die dem Ganzen einen gewissen Grad an öffentlicher Aufmerksamkeit sichern. „Raising The Bar“ ist in diesem Falle wohl eher zur letztgenannten Gattung zu zählen.

Denn auch wenn bei 67 Mob wohl kaum jemand die Hand heben wird, kann das Album der Jungs aus Brooklyn mit einer echten Überraschung auftrumpfen. Für die gesamte Produktion des Albums, immerhin 20 Anspielpunkte an der Zahl, zeichnete sich nämlich ein gewisser Bronze Nazareth verantwortlich, dem wohl jeder ambitionierte Rap-Hörer etwas sagen dürfte. Hinzu kommen zahlreiche Parts von namhaften Kollegen wie AZ, Sean Price oder Kool G Rap. Für nicht Wenige wohl der triftigste Grund, in das Album hinein zu hören.

Und der erste Eindruck fällt durchaus positiv aus. Ein verschrobener Beat gibt den Einstand und der 67 Mob präsentiert sich das erste Mal hinter dem Mic. Dort gibt der Mob, der hier aus den vier Jugendfreunden Chz, Lips, Grecaman & Sal Black besteht, eine flowtechnisch saubere Leistung ab, der man die Grundvoraussetzungen für angenehme Vortragsweisen nicht absprechen möchte. Hinzu kommt schon auf dem folgenden Titeltrack schön zur Geltung, wie sehr Gäste ein Album mit ihren Beiträgen aufwerten können. So möchte man sich auf Anhieb in Cutty Ranks Performance verlieben, verleiht sie der Vorstellung schon jetzt eine angenehm eigene Note.

Toll auch das gemeinsam mit Wu-Member Masta Killa eingespielte „Any Contender“, das herrlich raw über den Ladentisch wandert, während für Tracks wie der „Poison String Masquerade“ mit AZ oder „Fastlane“ die Streicher ausgepackt werden und dazwischen auch mal Großtaten wie „Chasin‘ The High“, das sich den Drogen widmet und mit einnehmendem Beat vorstellt. Hinsichtlich der Beats also eine sichere Bank, bei der der Hörer voll und ganz auf seine Kosten kommt.

Abstriche muss man dafür bei den vier Jungs machen. Wie erwähnt verstehen die Herren es zwar durchaus im Takt zu reimen, das alleine hievt sie jedoch noch lange nicht über den großen Pool des Durchschnitts hinweg. So darf man hier, angesichts der sonst sehr guten Töne, leise Kritik wahrnehmen, wenngleich der vom Schund leidlich satte Hörer ohne großen Tadel darüber hinwegblicken dürfte und sich dem ansonsten doch sehr gelungenen Material hingibt.

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