Dienstag, 16. Februar 2010

Sha Stimuli - My Soul To Keep




Sha Stimuli gehört zu der Garde um Skyzoo und Torae, die von Brooklyn aus im vergangenen Jahr wesentlichen Anteil dabei hatte, den Ruf von New York, insbesondere hinsichtlich geradlinigem Boom Bap aufrecht zu erhalten. Wissenswerte Randnotiz: Lord Digga, seines Zeichens Produzent für unter anderem Masta Ace und Biggie Smalls, ist der ältere Bruder von Sha Stimuli und zog den kleinen Sha schon früh mit zu den Studiosessions für „Ready To Die“. Ende Oktober 2009, Biggie mittlerweile seit über zwölf Jahren tot, erschien dann endlich das Debütalbum des seit langem als Geheimtipp gehandelten Sha Stimuli.

Auf diesem präsentiert sich der New York-Native von seiner sympathisch bodenständigen Seite und liefert 16 Anspielpunkte, die es lyrisch betrachtet in sich haben. Klingt großartig und ist in der Tat eine wahre Freude für jeden, der aufmerksam den Zeilen folgt. Jedoch muss man sich im Klaren darüber sein, dass Sha Stimuli seine ganz eigene Art zu Rappen hat. Ich ziehe hier gerne Parallelen zu Poetry Slam-Künstlern, was letztlich nicht mehr bedeuten soll, als das klar das gesprochene Wort im Vordergrund steht und der Beat mehr nebensächlich, wenngleich natürlich nicht vollends egal ist.

So hält etwa „My Soul“ neben erstklassigen Zeilen einen Künstler bereit, der sich innerhalb des Instrumentals weit freier bewegt, als es so manche Kollegen pflegen, ohne das der Hörgenuss schwindet. Im Gegenteil, das alles ist gut gemacht und geht schön ins Ohr, ebenso wie ein „Do It For The Doe“, welches mit einem herrlichen Beat ausgestattet wurde und der Kollabo „Move Back“ mit Freeway und Young Chris, bei dem Just Blaze Hand an die Regler legte.

Weitere starke Momente finden sich in Form von „The Smelly Cat Song“, ein positiv gestimmtes Liedchen und dem wesentlich schwerer ausgefallenen „Whats Wrong With That? (Wake Up The World)“ mit Torae, bei welchem das Piano als solches wieder ganze Arbeit leistet. Fesselnd auch die Atmosphäre eines „Good Day“, das man sich am liebsten ganz bewusst zu Ohren führt, anstatt es als Hintergrundbeschallung zu verschwenden.

Zwar hat es hier und dort noch Ecken und Kanten, als Beispiel sei hier „I Wish I Was You“ genannt, dass textlich zwar wieder durchweg gelungen ist, als Ganzes betrachtet aber einfach nicht zusagen mag. In der Gesamtheit aber ein beeindruckendes Release, das vor allem Sha Stimulis Stärke im Schreiben von Texten klar hervorhebt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen