Mittwoch, 2. Dezember 2009

HSC - Post




Als ich das erste Mal von HSC hörte, dachte ich, um ehrlich zu sein, zunächst an einen Sportverein. Eine kurze Online-Recherche ist man aber bereits um einiges schlauer. So weiß man im Anschluss, dass HSC für die Hörspielcrew steht, eine aus Wien kommende Rap-Formation bestehend aus P.Tah, Source One und Mensmentis. Womit eine weitere Veröffentlichung aus dem schönen Österreich den Weg direkt auf meinen Schreibtisch gefunden hat. Und wieder herrscht Spannung und die Frage, ob es sich um einen weiteren hochklassigen Release der Qualitätskategorie Skero oder Kamp & Whizz Vienna handelt. Die Tatsache, dass erwähnter Kamp als Gast vertreten ist, lässt jedoch bereits erahnen, dass „Post“, so der Name ihres mittlerweile dritten Albums, nicht so wirklich schlecht sein kann.

Los geht es aber erst einmal mit „Zetler“ und Milkman als Feature, ein Track, der mich in den Anfangssekunden stets an „Rollin‘ On Chrome“ von den Aphrodelics erinnert. Mit dem Unterschied, das hier sowohl mit starkem Dialekt gerappt wird, als auch in sauberem Hochdeutsch und etwas Raggamuffin-Flavour findet sich dann auch noch im frohen Mix. Es folgen satte Claps („Can’t Diss“), elektronisch angehauchte Instrumentals mit Dizzee Rascal-Vocals („Schwer“) sowie munter zur Bewegung anregende Stücke („Klub 3“).

Darauf gibt es mal humorvoll vorgetragene, mal ernst gehaltene Aussagen, die durch die Bank richtig amtlich eingespielt wurden und technisch auf jeden Fall zu den besseren Sachen zu zählen sind, die man bislang so gehört hat. Da fügt sich dann auch ein Meister seiner Klasse wie Kamp wohlig in das funktionierende Gesamtgefüge, bestehend aus Mensmentis, kurz M.M., Instrumentalen und den Reimen von Source One und P.Tah.

Als Höhepunkte von „Post“ möchte ich an dieser Stelle jedoch ganz klar „Zruck“ nennen. Wirklich erstklassig, wie hier die Stimmen der Interpreten mit dem elektrischen Beat verschmelzen und ein richtig großartiges Stück Musik entstehen lassen. Nicht minder beeindruckend auch das Album abschließende „Das wars“, bei dem P.Tah die verbalen Muskeln spielen lässt und viereinhalb Minuten wie im Flug vorbeiziehen lässt. Sowas hat echte Klasse.

Kurzum also wieder erschreckend gute Arbeit, die da aus Wien tönt. Am Besten also Cover merken und auf die Suche nach vorliegendem Album begeben, das nur durch den aufgeklebten Sticker verrät, um wen oder was es sich handelt. Für Entdecker und alle, die Lust auf was Neues haben also eine klare Empfehlung wert. Dufte.

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