Sonntag, 5. Juli 2009

Braille & Symbolyc One (S1) - Cloud Nineteen




Christlich angehauchter Rap, oder auch Urban Gospel Music, klingt im ersten Moment für viele meist etwas seltsam, gerade wenn man ein ohnehin schon oberflächliches Bild von Rap hat, das nicht über leicht bekleidete Frauen, schillernden Plastikschmuck und von Gummibändern zusammengehaltenen Geldbündeln herausreicht. Das Rap dieser Art aber bestens funktioniert, dass zeigte unlängst die jüngste Vergangenheit mit Filmen wie „The Fighting Temptations“, in denen der christliche Rapper T-Bone in einer Kirche Verse zum Besten gibt, mit Alben wie „The IV Edition“ von Braille und man erinnert sich natürlich auch an DMX, der immer wieder Gebete auf seinen Platten platzierte.

Künstler wie Theory Hazit oder Braille verkörpern dabei eine willkommene Abwechslung zum sonst vor übertriebenen Extremen nur so wimmelnden Standard-Rap und stehen auch in ihren Songtexten stets zu ihrem Glauben, der neben der Musik ihr Leben entscheidend begleitet und ihnen nicht zuletzt auch als Inspirationsquelle für neue Songs dient. Wie so etwas zu klingen hat, davon konnte man sich schon des Öfteren einen Eindruck verschaffen, etwa durch das bereits erwähnte, 2008 veröffentlichte, „The IV Edition“ von Braille. Darauf enthalten war der Song „Blessed Man“, der von S1 produziert wurde. Die Zusammenarbeit machte offenbar Spaß, so sehr, dass man sich nun erneut zusammensetzte, um dieses Mal ein ganzes Album aufzunehmen.

Herausgekommen sind 15 Anspielpunkte, die eindrucksvoll beweisen, dass Produzent S1 und Reimebringer Braille definitiv gut harmonieren und mit ihren musikalischen Vorstellungen auf einer Wellenlänge liegen. Bester Beweis hierfür ist das wundervolle „For Life“, bei dem S1 wirklich ganze Arbeit leistete und ein herrliches Instrumental erschuf, welches Braille gekonnt zu verwenden weiß. Kein Wunder, bedenkt man, dass Braille bereits mit 13 anfing zu reimen, heute 27 ist und demnach schon ganze 14 Jahre hinter dem Mikrofon steht.

Auch an hochkarätigen Gästen mangelt es dem Album nicht, wenn mit dem Strange Fruit Project (auf „Broken Heart“), Lightheaded („HardRock“), Vursatyl (von Livesavas) („Megaphone Phonics“) oder Theory Hazit („That’s My Word“) befreundete Kollegen für ein paar Verse vorbeischauen und dem Ganzen damit etwas frischen Wind hinzufügen können. Veredelt werden die Tracks dann noch durch gelegentliche Cuts von DJ Idull und Rob Swift.

15 Tracks, die vielleicht keine Revolution innerhalb des Rap-Spiels darstellen, aber durch anspruchsvollen Inhalt glänzen und einen Braille präsentieren, dem man anhört, dass er Freude an dem hat was er tut. Mehr als nur ein Grund also, wieso man sich das Album durchaus zu Gemüte führen sollte, am Besten indem man es im deutschsprachigen OneLove-Store kauft (die deutsche Anlaufstelle für Urban Gospel Music überhaupt), wo man selbst festlegen kann, wie viel man für „Cloud Nineteen“ auf den virtuellen Tisch legen möchte. Zu knauserig braucht man angesichts der Qualität des Silberlings auf jeden Fall nicht sein, so viel steht fest. Schönes Album.

„Cloud Nineteen“ von Braille und S1 zum selbst festgelegten Preis kaufen im:


OneLove Store

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