Freitag, 17. Juli 2009

Straight From Down Under: Paris Wells - Keep it




01. Shake
02. Lonely
03. Dat Du Dat
04. She Won’t Say Much
05. Being Your Woman
06. Mercy Train
07. Firetruck Man (Double Entendre Remix)
08. Rest Up On Me
09. When It’s Time
10. Fuck Your Soul
11. Tender
12. Grace Baby

Da ist sie wieder, die Dame, die die Australien-Reihe einst mit ihrer Mum Hasn’t Slept Yet-EP einläutet und auf Anhieb mit ihrer musikalischen Offenheit überzeugen konnte. „Keep It“ also, so der Name ihres 2008’er Albums, welches mit zwölf Stücken daher kommt, wovon zwei Tracks bereits so oder so ähnlich bereits auf der erwähnten EP zu hören waren: den Ohrwurm „Grace Baby“ und „Fire Truck Man“, welches hier jedoch im Double Entendre Remix daherkommt.

Ihre musikalische Vielfalt beweist Fräulein Wells bereits mit dem einläutenden „Shake“, welches mit rockigen Gitarrenriffen Akzente setzt und in den gut 105 Sekunden schon ordentlich Energie transportiert. Diese Energie findet sich auch in den folgenden Stücken wieder, womit man quasi den roten Faden des Albums gefunden hätte. Nur selten gibt es Ruhepausen, die zum kurzen Luftschnappen einladen, meist geht die Musik direkt vom Gehörgang direkt in Mark und Bein.

Elektrische Gefilde betritt „She Won’t Say Much“, bei dem einmal mehr die grandiose Stimme der aus Melbourne stammenden Künstlerin voll zur Geltung kommt. Und auch der Remix des bereits bekannten „Fire Truck Man“ (hier nun übrigens, im Gegensatz zur EP zusammengeschrieben, also „Firetruck Man“) kommt wesentlich elektrischer daher, als das Original. Dadurch wird die Nummer noch einmal tanzbarer gemacht, verliert aber minimal an Charme, so dass es letztlich unter die Rubrik „Geschmackssache“ fällt.

„Rest Up On Me“ ist eine der oben erwähnten Ruhepausen und gefällt mit zurückhaltender Instrumentalisierung und lässt den Hörer zurückgelehnt in den Sessel fallen. Auch das vorletzte Stück „Tender“ schlägt in diese Kerbe und bietet 5 Minuten köstlichsten Musikgenuss, der auch anspruchsvollen Gemütern schmeckt.

Erst ganz am Ende, an zwölfter und somit letzter Stelle, findet sich der offensichtliche Hit der Platte: „Grace Baby“. Statt den Song in die Mitte des Albums zu pressen und somit ein Album um das Stück entstehen zu lassen, wie es heute ja durchaus gerne gemacht wird, entschied man sich für die mutige Variante und platzierte das Schmuckstück an den Schluss. Doch auch dort kann es nach wie vor glänzen und spielt sich in die Playlisten der Hörer.

Was die EP bereits in kürzerer Form darbot, setzt das Album nun in gekonnter Art und Weise fort. Und auch wenn sich unter den 12 Stücken auch Anspielpunkte finden, die nicht so markant im Ohr hängen bleiben, wie es den vier EP-Tracks noch der Fall war, muss man doch den Hut vor Paris Wells ziehen. Eine echte Offenbarung für alle, die von den peinlichen Eskapaden einer Amy Winehouse genug haben und stattdessen wieder gute Musik hören wollen.

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