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Dienstag, 3. März 2009
Straight From Down Under: Bliss N Eso - Day Of The Dog
Aussie Rap – klingt wie eine leicht sonderbare Bezeichnung für Rap-Musik aus Österreich und damit liegt man gar nicht so falsch, denn tatsächlich ist das ein gängiger Begriff für Rap-Musik, allerdings für Rap-Musik, die aus einem anderen Entstehungsland kommt, nämlich, man kann es sich schon fast denken, Australien. Und in Australien gibt es in der Tat ein ganzes Heer von ambitionierten und innovativen Künstlern, doch auch große, etablierte Namen. So kommt man beim Thema Aussie Rap um zwei Gruppen nicht herum, einmal wären das die Jungs von Hilltop Hoods, zum anderen Bliss N Eso. Im Laufe dieser Artikelreihe über Rap aus Australien werden wir noch auf Hilltop Hoods (und andere) kommen, doch den Anfang machen Bliss N Eso.
Hinter dem Namen Bliss N Eso verstecken sich die MCs Bliss (gebürtiger Amerikaner) und Esoterik, sowie DJ Izm (marokkanischer Abstammung) und diese drei Herren gehören zu den ganz Großen wenn es um die Rap-Szene in Australien geht. Bereits nach Veröffentlichung ihres Erstlings „Flowers In The Pavement“ waren sie, neben so bekannten Namen wie Lil Jon, als Support für 50 Cent auf dessen „Get Rich Or Die Tryin‘“-Tour Ende 2005 unterwegs, ehe Anfang 2006 das zweite Album „Day Of The Dog“ erschien.
Auf diesem finden sich satte Produktionen von Bliss selbst, Weapon X, dem Hilltop Hoods-Member Suffa, sowie dem Engländer MC Motley, welcher hier auch als Feature-Gast in Erscheinung tritt. Neben Motley gibt es noch Gastbeiträge vom ebenfalls aus England kommenden Mystro, der auch schon durch seine Zusammenarbeit mit Hilltop Hoods bekannt ist, dem aus Sydney stammenden Hyjak und Kye.
Das Album selbst bietet Rap für alle Stimmungslagen. Schnell nach vorne gehenden Songs etwa, wie „It’s Working“ oder „Up Jumped The Boogie“, die das Album einleiten. Leicht anzügliche Songs wie „Get Your Boof On“, auf welchem es ordentlich sexuell zugeht, aber auch ernste Stücke wie „That Feeling“ oder „Lights Camera Action“, die das Ende des Albums bestimmten. Was alle Anspielpunkte des Albums gemein haben ist den Sinn für Humor, kaum ein Song kommt ohne eine kleine Portion Humor aus. So wirkt beispielsweise das bereits angesprochene „Get Your Boof On“ mit seinem sexuellen, aber ungeheuer witzigen Lines wie die australische Version eines Olli Banjo Songs.
Die echten Höhepunkte des Albums sind dennoch die eher ernsten Songs. „That Feeling“ beschreibt etwa das Gefühl, welches Hip Hop im Allgemeinen bei den Jungs ausgelöst hat und bis es bis heute verbreitet. Eine kleine Liebesbekundung an Hip Hop, die somit auch dem Großteil der Hörer aus der Seele sprechen wird. Auf „Lights Camera Action“ hingegen wird mit Hilfe einer Akustikgitarre die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der mit Talent gesegnet ist und seine Sachen ohne Label rausbringt. Die Industrie wird auf ihn aufmerksam, nimmt ihn unter Vertrag und schnell zerschellen seine Hoffnungen vom großen Geld. Nicht weniger als Storytelling auf allerhöchstem Niveau.
So kann man „Day Of The Dog“ durchaus als Standardwerk für Australischen Rap sehen und gibt besonders Hörern einen guten Eindruck vom Aussie Rap, die mit diesem bis dato gar nichts zutun hatten. Aber auch ohne die Anmerkung, dass es sich hier um Rap aus Australien handelt, wird man hier mit durchweg guter Musik belohnt, wie man sie heutzutage nicht mehr allzu oft zu hören bekommt.
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