Dienstag, 31. März 2009

P.O.S - Never Better



In der heutigen Zeit ist es schwer aufzufallen. Irgendwie hat es alles schon einmal so oder so ähnlich gegeben. Einen ganz ansprechenden Versuch unter der Menge an Veröffentlichungen aufzufallen, hat sich der aus Minneapolis stammende Rapper P.O.S ausgedacht. Für sein mittlerweile drittes Album „Never Better“, welches Ende April (27.04.) erscheint, wird dem Käufer eine kleine Überraschung erwarten (in limitierter Auflage natürlich): austauschbare Covers. Somit kann jeder für sich selbst entscheiden, wie das Album aussehen soll.

Ein netter Einfall, der P.O.S in der Gunst der Käufer möglicherweise zugute kommen könnte, sein neues Werk in jedem Falle aber einen individuellen Touch verleiht. Und das, obwohl P.O.S als Künstler selbst schon heraus sticht. Grund dafür ist seine nicht alltägliche Punk Rock-Vergangenheit und die Tatsache, dass man diesen Hintergrund auch in seinen Rap-Alben heraushören kann.

Als Crossover-Album möchte „Never Better „ aber nicht verstanden werden. Vielmehr werden auf den 15 Stücken musikalische Eingrenzungen und Genres konsequent unbeachtet und ignoriert. Das Ergebnis sind energiegeladene Instrumentale, die mit ordentlich Gitarrenanschlag, satten Drums und eingängigen Melodien eine ansprechende Unterlage geben für die kraftvoll ins Mic gerappten Verse von P.O.S.

Einen schönen Eindruck von der musikalischen Vision, die P.O.S verfolgt, kann man auf dem wunderbaren „Goodbye“ gewinnen, das dabei dennoch zu den ruhigeren Tracks zählt und anschließend den Weg frei macht für das minimalistisch gehaltene, unruhig klingende „Get Smokes“.

Besonders die ruhigeren Stücke, neben erwähntem „Goodbye“ etwa „Optimist (We Are Not For Them“, können dabei überzeugen und bieten gleichzeitig willkommene Ruhepausen zu den direkten, harten Songs, bei denen nicht selten E-Gitarren zum Einsatz kommen, zu hören etwa auf „Terrorish“.

Ein weiterer hochwertige Veröffentlichung aus dem Hause Rhymesayers, welche musikalisch offen sicher nicht jeden ansprechen wird, dafür aber nicht nur frischen Wind ins Spiel bringt, sondern für ein Rap-Album auch nicht versucht, bestimmte vorgegebene Wege zu gehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen