Montag, 30. März 2009

Kamp & Whizz Vienna - Versager Ohne Zukunft



Das erste Album des österreichischen Writers und Rappers Kamp sorgte für Aufsehen. Nicht nur, weil es sich bei Kamp um eine echte Charakterfigur handelt und in den mittlerweile über 10 Jahren seiner Karriere bis dato nur wenige Mixtapes und EPs das Licht der öffentlichen Welt erblickten, das erste Album „Versager Ohne Zukunft“ soll nicht nur Anfang, sondern auch Ende seiner Alben-Diskographie darstellen.

Da möchte man mit einzigen Album natürlich möglichst vieles richtig und wenn überhaupt nur sehr wenig falsch machen und sich alles von der Seele reden respektive schreiben, was einen bedrückt. Produktionstechnisch bekommt er dabei auf den 19 Stücken Unterstützung von Whizz Vienna, der es versteht große Beats zu basteln, die im ersten Moment mager und reduziert daherkommen, bei genauem Hinhören jedoch ihre eigentliche Größe offenbaren.

Kamp bringt auf den durchweg gemächlich gehaltenen Beats dabei allerhand unterhaltsame Stories und Märchen, die es wert sind, gehört zu werden. Somit sollte man sich für die Sache auch Zeit nehmen und diese nicht nebenbei, sondern bewusst und aufmerksam hören. Andernfalls bestünde die Möglichkeiten einige der hier so zahlreich vertretenen Glanzlichter zu verpassen.

„Versager“, der zweite Song des Albums, drückt einem dabei schon die ersten Freudentränen ins Gesicht und das ist erst der Anfang einer wunderbaren Reise in die Welt des Kamp. Da darf dann auch ein Song für Kamps Writer-Hintergrund nicht fehlen, welcher hier in Form von „Graffikki“ die Hörer umschlingt und erst nach 4 Minuten wieder loslässt.

Ein authentischer Song über eine Liebesbeziehung, die unter widrigen Umständen ein jähes Ende fand. „Das ist kein Komm-Zurück-Track“ sagt Kamp darauf und transportiert damit auf beeindruckende Weise seine Gefühlswelt in ein musikalisches Umfeld, das wie geschaffen ist für eine ehrliche Geschichte über unglückliche Liebschaften, denen eine längere Zukunft vergönnt blieb. Fesselnd und eines der absoluten Highlights dieses Albums.

Theoretisch könnte man noch etliche Lobeshymnen mehr schreiben, warten doch noch weitere 9 Stücke auf den Hörer, doch wahrscheinlich wird schon jetzt deutlich, womit man es hier zutun hat: ein Album, das sich frei von Trends in zeitlosem Gewand präsentiert und einen Künstler offenbart, wie man ihn so nicht an jeder Ecke finden dürfte – ehrlich und durch die „Versager“-Attitüde nicht nur undissbar, sondern auch sympathisch.

Um sich der ehrlichen Vortragsweise Kamps anzuschließen, man ist geneigt dazu, dieses Stück Musik als Klassiker zu betiteln.

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