Dienstag, 3. März 2009

Straight From Down Under: Bliss N Eso - Flying Colours




Mit „Flying Colours“ veröffentlichte das Australisches Trio im April 2008 das lang erwartete dritte Album und somit den Nachfolger zu „Day Of The Dog“, welches im vorherigen Artikel bereits besprochen und für außerordentlich gut befunden wurde. Und wenn man eines von Bliss N Eso nicht behaupten kann, dann dass sie sich auf ihren Lorbeeren ausruhen würden, oder ihnen der Mut zu Neuem fehlen würde. Doch was genau das heißen soll, erfährt man im Verlaufe des Artikels.

Zu nächst einmal fällt einem bei „Flying Colours“ sofort die wunderbare Aufmachung auf, bei der vor allem die Farben Gold und Schwarz dominieren. Ein schlicht und ergreifend schönes Cover, welches man sich ohne weiteres so an die Wand hängen würde, dass nicht umsonst mit einem „Rahmen“ daher kommt (das Album steckt tatsächlich in einer Hülle, die einen Rahmen darstellt). Dazu gibt es ein mit Liebe gemachtes Inlay, in welchem einen die Texte zu den Stücken sowie einige Bilder erwarten. Als weiteres Schmankerl erwartet einem neben der herkömmlichen CD, die mit 17 Liedern gut bestückt ist, noch eine zusätzliche Bonus CD, auf der sich weitere 5 Stücke befinden. Hier bekommt man also definitiv etwas für sein Geld.

Doch entscheidend ist am Ende natürlich immer noch die Musik und hier hatte man definitiv Mut zu Neuem. So lässt sich sagen, dass im Vergleich zu „Day Of The Dog“, welches im Grunde relativ klassische Beats auffuhr, einiges getan hat. Dieses Mal hat man mehr riskiert und so auch mal Instrumentale auf die Beine gestellt, die so nicht ganz so üblich sind.

Ein perfektes Beispiel hierfür ist „Bullet And A Target, welches bereits durch Citizen Cope bekannt sein dürfte. Für dieses schöne Musik haben sich die Jungs den Zulu Connection Chor eingeladen und, wie es sich für den Song gehört, eine akustische Gitarre beigefügt. So entsteht ein wahrhaft großer Song, der mit seinen beeindruckenden Lyrics nicht nur begeistert, sondern auch zum genauen Zuhören und Nachdenken anregt. Überhaupt lässt sich sagen, dass sich auf „Flying Colours“ viele Songs finden, die die vier Minuten-Grenze überspringen, teilweise sogar länger als 5 Minuten sind.

„Field Of Dreams“ ist ein weiteres Stück Musik ähnlichen Kalibers, auf dem die wunderbare Paris Wells die Hook übernimmt und so mit ihrem Stimmorgan den kompletten Song veredelt. Wieder gibt es anspruchsvolle Texte, die es durchaus wert sind gehört bzw. gelesen zu werden. Nicht ohne Grund finden sich die Texte schließlich im Inlay des Albums.

Die Songs auf der Bonus Disk können genau so überzeugen und beinhalten unter anderem die Akustik-Version von „Bullet And A Target“, welches in dieser Version nochmals an Intensität gewinnt und unter die Haut geht. Hier hat man es gekonnt vermieden zweitklassige Songs als Bonus für die Käufer zu tarnen.

Ein unfassbares und gleichzeitig auf seine Weise innovatives Album, bei dessen Kauf man sein Geld auf jeden Fall sehr gut anlegt, denn mit „Flying Colours“ wird man mit ziemlicher Sicherheit ziemlich große Freude haben – für ziemlich lange Zeit. Großartig.

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