Dienstag, 3. März 2009

Straight From Down Under: Paris Wells - Mum Hasn't Slept Yet EP



Es ist so weit! Wie bereits angekündigt, startet nun eine neue Artikelreihe, welche auf den einfachen, aber dennoch alles sagenden Namen „Straight From Down Under“ hört. Unter diesem Motto werden euch zukünftig Künstler und Alben aus Australien (und Neuseeland) vorgestellt, wobei sich das Ganze nicht auf Rap an sich beschränkt, sondern genreübergreifend funktioniert. Was genau darunter zu verstehen ist, wird man dann sogleich am ersten Beispiel deutlich: Paris Wells.

Paris Wells stammt aus Melbourne und wird stolz als Melbournes Eigengewächs angekündigt, sowie als Wunderkind gefeiert. Ihre Musik lässt sich nur schwer in eine Kategorie fassen und man tut sich nur selbst einen Gefallen, indem man sich nicht weiter mit der Frage beschäftigt, welcher Musikrichtung das Ganze nun angehört, sondern stattdessen einfach nur der Musik lauscht und diese daraufhin entweder mag, oder eben nicht.

Beeinflusst haben sie bei ihrer musikalischen Entwicklung dabei Led Zeppelin genau so sehr, wie die bösen Buben aus Compton von N.W.A. , schon hier wird deutlich, wie wenig Frau Wells von Schubladendenken hält. Zum ersten Mal auf sich aufmerksam machen konnte sie dabei als Support von Justin Timberlake, als dieser durch Australien bummelte. Ende 2007 kam mit „Mum Hasn’t Slept Yet“ ein erstes Ausrufezeichen von Paris Wells auf den australischen Markt und konnte auf Anhieb überzeugen und auf sich aufmerksam machen. Daraus folgten unzählige Auftritte auf den größten Festivals des Landes und die Frage, was diese Dame bzw. ihre Musik so besonders macht?

Hört man sich die nur 4 Stücke umfassende EP einmal an, so wird man dabei ganz schnell feststellen, was den besonderen Wells-Sound ausmacht. Hier trifft ein interessanter Charakter mit außergewöhnlicher Stimme auf schwungvoll eingespielte Instrumentale, für die noch echte Hand an Instrumente gelegt wurde. Klingt stark nach Amy Winehouse? Nun, nicht ganz, zwar geht Wells mit einer ähnlichen Struktur ans Werk und besingt ähnlich klingende Soundunterlagen, doch kommt sie im Gegensatz zur Skandalnudel Winehouse ohne Peinlichkeiten aus und glänzt stattdessen ausschließlich mit ihrer Musik.

„Grace Baby“, „What Do I Deserve“, „Walk On The Wildside“ und „Fire Truck Man“ sind allesamt wunderbare Musikstücke, die eindrucksvoll Paris Wells beachtliches Stimmorgan präsentieren und munter vor sich hin schwingend nicht nur im Kopf hängen bleiben, sondern vor allem auch ins Bein gehen. Es geht eben doch nichts über ein amtliches Auffahren von Bläsern wie auf „Walk On The Wildside“, schon ist man geneigt mit dem Kopf mit zu wippen.

Großes Potenzial, große Stimme, man ist geneigt zu sagen, dass hier jemand auf dem Besten Wege ist, eine beeindruckende Karriere hinzulegen, welche bislang vielleicht nur unwesentlich außerhalb Australiens vordringen konnte, jedoch definitiv das Potenzial hat in ähnlicher Art und Weise zu begeistern, wie es Amy Winehouse oder auch Duffy vermochten. In jedem Falle Augen und Ohren offen halten!

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