Sonntag, 29. März 2009

Gregpipe - El Mágico



01. Intro
02. Hellrazor
03. Zähl Die Scheine
04. Unverschämt Gut (ft. Eko Fresh)
05. Major Shit (Back 2 Biz)
06. Dasselbe Blut (ft. Adi)
07. Candyflip (ft. Sheepnot)
08. A.Z.A.H.A.R.A.
09. Zenobiten Musik (ft. Inzoe)
10. Wo Die Sonne Scheint (ft. Vega)
11. Skit Nr. 1
12. Down Mit Mir (Groupie Love)
13. Legendär (ft. Adi)
14. Afterglow
15. Skit Nr. 2
16. Das Business Rollt (ft. Sentino)
17. Antidepressivum
18. Bis Ihr Abdreht (ft. Sheepnot & Azahara)
19. Augenblick
20. Candyflip (Hollywood Mix)

Rapper gibt es viele in Deutschland, sehr viele sogar und Nachwuchs-/Möchtegern-Rapper schießen geradezu aus dem Boden. Doch geht es ums Freestylen, eigentlich die beste Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen, wird die Luft dünn in Rap-Deutschland, denn nur wenige vermögen aus dem Kopf heraus Reime zu bilden. Einer der Besten dieses Fachs ist der Frankfurter Gregpipe, welcher nach seinem Freestylemixtape „Spanish Fly“ und Aufmerksamkeit erregenden Auftritten bei „Feuer Über Deutschland“ nun endlich sein lang erwartetes „richtiges“ Album veröffentlicht, „El Mágico“.

Auf diesem gibt es zwanzig Mal einen der ohne Frage technisch versiertesten Rapper Deutschlands zu hören, der die durchweg von Brian Uzna produzierten Stücke mit seine unglaublichen Reim-Stafetten bearbeitet und somit das Maximale aus den Tracks herausholt. Die Folge sind haufenweise Battle-Orgien und Punchline-Abfahrten, die dem Hörer regelrecht den Kopf verdrehen und keinen Zweifel daran lassen, dass Gregpipe sein Handwerk mehr als nur beherrscht und versteht.

Unterstützung erhält er dabei von weiteren namhaften Gästen, die allesamt für ihre herausragende Technik bekannt sind bzw. gefürchtet werden: Battle-Kompagnon Adi, mit welchem schon das dritte „Feuer Über Deutschland“ bestritten wurde, die zwei aufstrebenden Sterne am deutschen Rap-Himmel Vega und Inzoe, Sentino und dem nicht von allen gemochten Eko Fresh, der mit seinem Beitrag verdeutlicht, wieso er einst unten den Fittichen Kool Savas’ gestanden hatte.

Gerade diese Gastbeiträge gestalten das Album angenehm abwechslungsreich und bieten technisch hochwertigen Battlerap aller erster Güte, der konsequent verbal um sich schlägt und nach vorne geht, zu hören etwa auf „Unverschämt Gut“ mit Eko Fresh oder „Zenobiten Musik“ mit Unterstützung von Inzoe. Nur selten wird einen Gang zurückgeschaltet und vom Battleschema Abstand genommen, doch gerade diese eher seltenen Momente sind das I-Tüpfelchen an der Sache.

Etwa „Dasselbe Blut“, wo man Gregpipe und Adi einmal nicht nur als pure Punchline-Fabrik erlebt, die erbarmungslos auf die Kontrahenten eindrischt, bis diese regungslos am Boden liegen, sondern etwas tiefer blicken lassen. Melancholie verbreitet dann noch das großartige „Antidepressivum“, dessen Instrumental auf das Silent Hill-Theme zurückgreift und so mächtig Stimmung aufbaut.

Hat sich das lange Warten also nun gelohnt? Nun, man kann diese Frage wohl mit einem klaren Ja beantworten, denn „El Mágico“ bietet einen gewohnt starken Gregpipe, der hier auf Albumlänge zu gefallen weiß und seinen Status als Teil der Deutschrap-Elite eindrucksvoll unterstreicht.

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