Donnerstag, 19. Februar 2009

Big L - The Big Picture



10 Jahre – so lange ist es mittlerweile her, dass Big L die Welt der Lebenden hinter sich gelassen hat, wenn auch unfreiwillig, um es seinen berühmten Kollegen Tupac und Biggie gleich zu tun. Und wenngleich Big L längst nicht den Bekanntheitsgrad eines Biggie Smalls oder gar eines Tupac Shakurs aufbauen konnte, waren seinen Fähigkeiten als Rapper doch unbestritten und ließen ihn damit nicht umsonst zu einer Legende in seiner Heimat, Harlem/New York, werden.

Aus Big L hätte ein Superstar werden können, technisch versiert, ausgestattet mit einer Stimme, die Wiedererkennungswert aufweisen konnte und umgeben von den richtigen Leuten. Mit Cam’Ron, Mase und Bloodshed bildete er die Children of the Corn und konnte so Lord Finesse auf sich aufmerksam machen, welcher der bekannten New Yorker Gruppierung D.I.T.C angehörte, zu welcher später auch Big L gehören sollte.

1995 das erste Album „Lifestylez Ov Da Poor & Dangerous“, welches zwar kommerziell hinter den Erwartungen blieb, aber heute Klassikerstatus genießt. Und nachdem alles den Anschein hatte, als würde Big L niemals mehr ein Album auf den Markt bringen, erschien 2000, ein Jahr nach seinem gewaltsamen Tod, „The Big Picture“.

Darauf gab es allerfeinsten Rap in Form von 16 grandiosen Stücken, die möglicherweise den endgültigen Durchbruch für Big L hätten bedeuten können. „Ebonics“, „Deadly Combination“ mit Tupac Shakur, „The Heist“ – große Songs, die das Können von Lamont Coleman, so Big Ls bürgerlicher Name, eindrucksvoll unterstreichen konnten und vielen klar machte, dass hier wieder einmal jemand viel zu früh von dieser Erde gehen musste.

Das Potenzial des Big L blieb selbstverständlich auch seinen Kollegen nicht verborgen und so finden sich auf „The Big Picture“ Features von einigen größen New Yorks: Big Daddy Kane, Kool G Rap, Fat Joe, A.G., Sadat X, Guru, OC, die junge Remy Martin und bereits erwähnter Tupac Shakur, der seine Wurzeln, wie man weiß, ebenfalls in New York hat und in Brooklyn geboren wurde.

Somit ist das zweite und letzte offizielle Album des jungen Mannes aus Harlems durchaus als Vermächtnis zu sehen, das der Szene ein letztes Ausrufezeichen des Ausnahmerappers hinterlassen konnte und so gesehen in jeder Sammlung einen Platz finden sollte. Wir gedenken zum kürüzlichen 10. Todestag Lamont Coleman alias Big L, gestorben am 15. Februar 1999 und hoffen, dass seine Musik, wie die seiner berühmten Kollegen, ewig weiterleben wird. Ruhe in Frieden.

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