Dienstag, 3. Februar 2009

Rob Easy - Mehr Schein Als Sein



Im Sommer 2006 erschien mit „Zwischen S-Bahn und S-Klasse“ das erste (Produzenten-)Album des Hamburger Beatbastlers Rob Easy. Durch seinen für Samy Deluxe produzierten Track „P.D.S.A.“ konnte er sich nicht nur einen Namen machen, sondern auch amtliche Gäste auf sein Debüt holen. Ende 2008 erschien nun mit „Mehr Schein Als Sein“ der Nachfolger und wieder sind allerhand prominente Gäste mit von der Partie.

Der Titel des Albums richtet sich dabei an alle Rapper, die eine große Klappe haben und von ihren sogenannten Ghetto-Geschichten erzählen, ohne diese jemals wirklich erlebt zu haben. Das kann es nicht sein, dass findet nicht nur Rob Easy, sondern auch seine illustre Gästeliste. Mit dabei sind Kool Savas, Amar, Sprachtot, Juvel, Kodimey, Samy Deluxe, ja selbst das Urgestein Scotty76 schaut auf einem Track („Ich Rolle“) vorbei.

Den Anfang macht dabei Jung Mike, der sich mit „Schein Welt“ einige Gedanken zum Thema des Albums gemacht hat und diese in musikalischer Form preisgibt auf einem 80er-Beat in neuem Gewand. Sehr amtlicher Beitrag und nicht umsonst noch vor dem eigentlichen Intro platziert. Es folgt ein richtig guter Track von Reason und Josof, der ohne Frage zu den besten Tracks des Albums gezählt werden darf.

Mit „Die Zeit Wird..S Zeigen“ wird dann noch das halbe Optik-Camp in den Rap-Ring berufen – Amar, Savas, Midy Cosov und Moe Mitchell. Während Savas tut was er am Besten kann, nämlich flowen, veredelt Mitchells gesungener Refrain das Ganze zu einer amtlichen Vorstellung – Sureshot! Bonez MC reißt dann auf einem mörderischen Beat alles ab und stellt eindrucksvoll seine Fähigkeiten am Mic vor, „Das ist Rap“.

Juvel sorgt mit „Der Chef“ für einen der ruhigeren Momente und erzählt uns eine seiner Geschichten, bei denen man stets gespannt hinhört, die Worte auf sich wirken lässt, um dann zur Erkenntnis zu kommen, dass hier jemand riesen Potenzial hat, oder wie es Rob Easy sagt „Echter Junge mit ner echten Zunge“. Zum Glück ist es nicht mehr lange hin bis zu Juvels „Wolkenloch“.

Man könnte fröhlich weiter aufzählen, denn hier ist wirklich kaum ein Song dabei, der nicht auf Anhieb überzeugen kann. Der Bekanntheitsgrad der in Erscheinungen tretenden Rapper mag zwar schwanken, die Qualität dagegen konnte das komplette Album über gehalten werden , so dass die durchgehend hohe Qualität der einzelnen Songs letztlich den roten Faden darstellt, der das Album durchzieht.

Ein überaus ambitioniertes Produzentenalbum, sauber produziert, gut umgesetzt und gespickt mit kleinen (und großen) Bomben, die nur darauf warten auf die iPods dieser Welt zu wandern.

Bildquelle: www.hhv.de

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