Mittwoch, 18. Februar 2009

Fiva & Radrum - Kopfhörer



2006 war ein gutes Jahr für deutschen Rap. Wieso? Weil mit „Kopfhörer“ endlich ein Nachfolger zum vielgelobten „Spiegelschrift“ auf den Markt kam. Erneut stellten Fiva und Radrum etwas auf die Beine, was man nur schwer in Worte fassen kann, ohne nach außen hin übertrieben euphorisch zu wirken. Doch wie oft werden Texte auf Papier geschrieben, die den Stift nicht wert sind, mit dem sie geschrieben wurden, hier dagegen wird lyrisches Gold auf Papier bzw. CD gebracht und für solch eine (wiederholte) Meisterleistung kann man sich nur offen und ehrlich bei den Machern bedanken.

Wie man es von „Spiegelschrift“ bereits kennt und lieben lernte, kommt hier wieder zusammen, was zusammen gehört. Fiva bringt ihre Eindrücke und Geschichten gewohnt gekonnt auf die herrlichen von Radrum in Szene gesetzten Instrumentale und das Ergebnis ist geradezu perfekt. Man brauch sich gar nicht erst die Mühe machen und das Album nach Höhepunkten durchforsten, das ganze Album selbst ist ein einziges Highlight, auch heute noch, im sonst so trüb-grauen Rap-Alltag.

Wer trotzdem ein paar Beispiele haben möchte für die außergewöhnlich gute Musik, der höre sich einmal „Zurück (In Die Zukunft)“, „Rauschgift“, „Unüberhörbar“ oder „Verlorene Zeit“ an. Und wen dabei nicht der Funke überspringen mag, dann sollte man sich einmal ernsthaft Gedanken machen, ob die Geschmacksnerven ein klein wenig eingerostet oder abgestumpft sind. Oder wie Fiva es auf „Unüberhörbar“ auf den Punkt bringt: „Das ist einfach nur Rap DJ MC/Und unüberhörbar gute Musik“.

Mehr Worte bedarf es eigentlich nicht. Ohnehin spricht hier die Musik für sich, also nichts wie los, holt euch auch dieses Schmuckstück im Plattenladen eures Vertrauens und atmet etwas von der Liebe zu Rap, die hier in jedem Vers zu fühlen ist. Hier ist kein Cent verschwendet, sondern gewinnbringend investiert. Unüberhörbar.

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