Montag, 16. Februar 2009

T.Wonder - Alle Wege Führen Nach Oben



Denkt man an Rap aus Dresden, dann fällt einem erst einmal nicht viel ein. Denn auch wenn es sich bei Dresden um die Landeshauptstadt Sachsens handelt, was Rap angeht wurde Dresden bislang wenig bis gar nicht beachtet. Um an diesem Zustand etwas zu ändern, veröffentlichte der Dresdner Rapper und Produzent T.Wonder über das Label New Def letztes Jahr sein Album „Alle Wege Führen Nach Oben“. Ob dieses Vorhaben gelungen ist und was man von dieser Veröffentlichung erwarten kann, wird sich im Laufe dieses Artikels zeigen.

Schon das Intro gibt dabei die Marschrichtung vor, hier wird nicht etwa versucht ein weiteres, größtenteils falsches Image aufzubauen, stattdessen möchte man sich an das halten was echt , was wahr ist. Oder um es mit den Worten T.Wonders zu sagen: Das ist die Wahrheit auf CD.

Was darauf folgt sind 13 Stücke (inklusive einem Outro) voll mit Geschichten und Erzählungen, wie man sie sonst bei so manch anderem Album schmerzlich vermisst. Schon der erste Song nach dem Intro, „Diese Tage“, ist ein perfektes Beispiel dafür – nachdenklich, melancholisch und nicht ohne Selbstreflektion, das Ganze verteilt auf 3 Minuten Länge.

Doch es muss nicht immer melancholisch sein, das zeigt der Liebessong „Plattenbau“, welcher sich ausnahmsweise mal nicht an eine Dame richtet, sondern an den heimischen Plattenbau. Hier steht jemand zu seiner Heimat und widmet ihr einen ganzen Song. Auf jeden Fall mal etwas anderes und eine sehr schöne Idee.

Ein weiterer erwähnenswerter Song ist die „Jay Woba Geschichte“. Hier gibt es gehaltvolle Battleraps auf sehr hohem Niveau und einen vor sich hindonnernden Beat, eine runde Sache also. Zu „Kartoffelland“ findet sich dann Labelkollege Dra Q ein, der mit seiner charakteristischen Stimme für Abwechslung sorgt und zusammen mit Wonder über Deutschland philosophiert.

Alles in allem kann sagen, dass man es hier mit einem durchaus gutem Album zutun hat, dass durchaus Lust auf mehr macht. Dies liegt nicht zuletzt an T.Wonders Beats, welche durchweg hohes Niveau haben. Dass trotzdem noch etwas Luft nach oben ist, kann man durchaus positiv sehen, denn so kann man gespannt sein, wie sich T.Wonder noch weiterentwickeln wird. Einen ersten Achtungserfolg konnte er aber bereits verbuchen, für sich und für Dresen.

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