Jeder wird es kennen, diese endlos langen und ermüdenden Diskussionen mit anderen Rap-Hörern, die fest der Meinung sind, es gäbe im deutschen Rap doch längst keine gute Musik mehr. Die wenigen wirklich guten Charaktere haben sich entweder aus dem Business zurückgezogen, oder machen nur noch unterdurchschnittlichen Mist, so die Argumentation jener. Doch dass diese Behauptung nicht stimmt und es nach wie vor hochkarätige Veröffentlichungen gibt, das beweisen uns die Jungs von Black Market mit ihrer „Evolution“.
Black Market, dass sind Preme und Dex, zwei Jungs aus Duisburg, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, auch heute noch etwas abzuliefern, was so viele als tot ansehen: gute Rap-Musik. Ein klassisches Rap-Duo also, bestehend aus DJ und Produzent (Dex) und Rapper (Preme), wie es sie in der langen Geschichte von Rap-Musik schon öfters gab, man denke nur einmal an DJ Premier und Guru. Dass solch eine Konstellation funktionieren kann, ist also bereits bekannt. Doch ob man damit auch heute noch punkten kann wird sich erst noch zeigen.
Man kann es auf jeden Fall nur hoffen. Denn mit „Evolution“ hält man ein wahrlich echtes und ehrliches Stück Deutschrap in den Händen und schon nach wenigen Liedern wird man sich wieder bewusst, wieso man sich dieser Musikrichtung verschrieben hat. Sechzehn Mal Rap, genau wie man ihn sich vorstellt und so oft auch von anderen wünschen würde. Sechzehn Mal zurücklehnen, die Play-Taste drücken und genießen.
Das Rezept, welches sich dabei hinter allem verbirgt ist einfach und simple, man nehme ein paar sinn- und gehaltvolle Texte, dazu einen Haufen von satt ausproduzierten Instrumentalen, die näher am Geschehen der Neunziger dran sind als am Popgeschehen dieser Tage und fertig ist ein Stück zeitlose Musik. So einfach und trotzdem scheitern viele an dieser Hürde.
Lange Rede, kurzer Sinn: spitzenmäßiges Album, welches man jedem Deutschrap-Meckerer vorsetzen sollte. Eines der, für mich auf jeden Fall, besten Rap-Alben des vergangenen Jahres!
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