Montag, 23. Februar 2009

Sektenmuzik - Der Sampler III



Ring frei für Runde drei! Dieses Mal im Fokus der Aufmerksamkeit: die Jungs von Grüne Medizin (Freddy Cool, Koeppen, Viruz, Schmökill) und Fuhrman, welcher schon auf sidos Durchbruch „Mein Block“ zu Wort kam. Wer jetzt schon abwinkt und denkt, hier würde ihn stupides Gestotter erwarten, der wird eines Besseren belehrt. Schon der letzte Sampler stellte mit Greckoe und Alpa Gun zwei Charaktere ins Rampenlicht, die weit mehr zu bieten hatten, als die durchwachsenen Audio-Orgien längst vergangener Tage.

Und in der Tat, es hat ganz den Anschein, als habe man sich an den beiden Vorzeige-Rappern ein Beispiel genommen und fleißig an Technik und Reimschemata gearbeitet, denn was die GMZ’ler und Fuhrman hier abliefern, ist gar nicht mal so übel. Gerade im direkten Vergleich wirken die neuen Sachen weitaus versierter, als man es im Vorfeld hätte erwarten können. Somit hätte man schon mal eine dicke Überraschung, welche der dritte Sampler für den Hörer bereithält.

Muss sich jetzt der treue Sektenmuzik-Fan von seinen liebgewonnen Chaoten verabschieden und sich zukünftig mit „Otto Normal“-Rappern zufrieden geben? Glücklicherweise nein, denn auch wenn nun mehr wert auf den technischen Aspekt gelegt wurde, gibt es hier nach wie vor kompromisslos verbal ins Gesicht ohne Rücksicht auf Verluste. Nur alles eben eine Ecke besser als früher, was man auch als Fan der alten Sachen durchaus begrüßen darf.

Für die Soundteppiche konnte man neben großen Namen wie DJ Desue, Djorkaeff, Loggarizm oder Joe Rilla auch eine Vielzahl weniger bekannte Beatbastler gewinnen, die ihre Arbeit jedoch durchweg sehr sauber machten. Das Ergebnis sind 17 Synthie-Beats, die manchem vielleicht nicht innovativ genug rüberkommen, jedoch ohne Ende stampfen und somit wohl die beste Unterlage bieten für die abgedrehten Texte der Jungs.

Eine kleine Überraschung sind auch die Themen-Songs, die der dritte Teil der Sampler-Reihe für die Hörer bereithält. „Ich Rauch Einen Mit Chewi“ bedient sich dem Star Wars-Universum und sorgt mit dem ausgefallenen Text für reichlich Lacher. Selbiges tut „Die Truhe“ , die als Ruhestätte für die Seelen aller im Bett versorgten Frauen dient -etwas dreckig, etwas versaut, aber ohne Zweifel auch sehr unterhaltsam und witzig.

Fazit: Ein wirklich unterhaltsames Album, das wesentlich weniger sperrig daherkommt als die älteren Veröffentlichungen. Wer jedoch noch nie etwas mit Musik dieser Art anfangen konnte, der wird wohl auch vom dritten Sampler nicht viel halten. Alle anderen, die die hier dargebotenen Inhalte nicht allzu ernst nehmen, können über die abgedrehten Texte lachen und werden mit dem Sampler gut bedient und unterhalten.

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